Italien

Solidarität mit Liliana

Liliana Segre im November 2019 Foto: iimago

Italien

Solidarität mit Liliana

Mehr als 600 Bürgermeister setzen heute unter dem Motto »Hass hat keine Zukunft« ein Zeichen gegen Judenhass

 10.12.2019 12:58 Uhr

Mehr als 600 italienische Bürgermeister setzen heute in ihrem Land ein Zeichen gegen Judenhass. Dazu haben sie am Abend in der norditalienischen Metropole Mailand einen Solidaritätsmarsch unter dem Motto »L’odio non ha futuro« (Hass hat keine Zukunft) geplant.

Laut dem »Corriere della Sera« (Dienstag) will die Aktion die Auschwitz-Überlebende und Senatorin Liliana Segre unterstützen, die unter Polizeischutz gestellt werden musste. Am Ende des Marschs soll Segre persönlich sprechen.

Wegen antisemitischer Drohungen wurde die Schoa-Überlebende Liliana Segre kürzlich unter Polizeischutz gestellt.

GEFAHR Bedrohungen gegen die 89-Jährige hatten sich verstärkt, nachdem sie im italienischen Senat einen Ausschuss zur Überwachung von »Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus, Hass und Gewalt« vorgeschlagen hatte. Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala sagte: »Die Politik wird Zeugnis ablegen und zeigen, dass sie Liliana Segres Begleitschutz sein will.«

Jüngst hatte sich auch die Leiterin der römischen jüdischen Gemeinde, Ruth Dureghello, erneut besorgt über zunehmenden Judenhass im Land gezeigt. »Holocaust-Leugnung ist in Italien präsent, verbreitet sich und nimmt leider immer mehr überhand, wenn Zeitzeugen sterben«, sagte sie.

Sie äußerte sich anlässlich des Todes von Piero Terracina, einem der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Der römische Jude war am Sonntag im Alter von 91 Jahren in Rom gestorben.  kna

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025