Rom

Rivlin bekundet Solidarität mit italienischer Senatorin

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin Foto: Flash 90

In einem Brief an die italienische Senatorin und Holocaust-Überlebende Liliana Segre hat Israels Präsident Reuven Rivlin seine Unterstützung und Solidarität geäußert.

Polizeischutz Wegen zuletzt massiver Anfeindungen in sozialen Netzwerken war Segre vergangene Woche unter Polizeischutz gestellt worden. Als Überlebende der Schoa »hast du die furchtbaren und tragischen Folgen des Antisemitismus gesehen, wenn dieser nicht gestoppt wird«, zitiert die Zeitung »Corriere della Sera« (Sonntag) aus dem Schreiben Rivlins.

Gleichzeitig lud der Präsident die Senatorin zu einem Besuch nach Jerusalem ein. Segres Schicksal sei »nur ein weiteres schreckliches Beispiel der Lebenswirklichkeit von Juden heute in Europa«, so der Präsident weiter. Er bedauere zutiefst, dass die Umstände seines Briefes »derart traurig sind«.

Toleranz Eine angemessene Antwort könne aber nur darin bestehen, »weiterhin das umzusetzen, an das man glaubt«. »Gleichheit, Menschenrechte, Akzeptanz des anderen und Toleranz« seien nicht jüdische, sondern universale Grundwerte.

Auf Segres Initiative hin war unlängst im italienischen Parlament eine Kommission gegen Rassismus und Antisemitismus gegründet worden. In Italien wird das Gremium daher auch »Segre-Kommission« genannt.

Bei der Abstimmung im Senat jedoch enthielten sich die Parteien Lega, Forza Italia und Fratelli d’Italia, was landesweit für Kritik sorgte. Auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin kritisierte die Enthaltung.

Auschwitz Die 89-jährige Senatorin war als Jugendliche 1944 nach Auschwitz deportiert worden. Ihr Vater wurde dort ermordet. Sie selbst überlebte das Vernichtungslager nur knapp.

In den vergangenen Jahren war Segre viel als Zeitzeugin der Judenverfolgung in Nationalsozialismus und Faschismus unterwegs. Zuletzt habe sie täglich bis zu 200 Hass-Posts erhalten, berichtete sie. kna

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bezeichnet Korruptionsprozess als »politisch«

»Sie sind nicht an Gerechtigkeit interessiert, sie sind daran interessiert, mich aus dem Amt zu drängen«, so der Ministerpräsident

 05.12.2025

Luftfahrt

EasyJet plant Rückkehr nach Israel

Im Frühling geht es mit zunächst drei Verbindungen zwischen europäischen Städten und dem Ben-Gurion-Flughafen los

 05.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025