Kommentar

Liebe statt Tod

Die Punkband Bob Vylan forderte bei ihrem Auftritt auf dem Glastonbury-Festival in Großbritannien den Tod israelischer Soldaten Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

»Tod, Tod – den IDF!« Auf Musikfestivals ging es früher mal um Liebe und Frieden. Jetzt grölt es aus Tausenden wohlstandsverwahrlosten, westlichen Kehlen beim Glastonbury-Festival: »Death, death to the IDF!«

Viele Festivalbesucher wünschen sich ganz doll, dass die jungen Soldatinnen und Soldaten der israelischen Armee krepieren. Und fordern damit das Ende Israels. Bejubelt wurde auch die Rap-Gruppe Kneecap. Deren Mitglied Mo Chara schwenkt gerne Fahnen der Hisbollah und ruft dazu: »Hoch Hamas, hoch Hisbollah«.

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Es folgten natürlich die üblichen Diskussionen, Distanzierungen; Untersuchungen und Verurteilungen. Aber der Sound der grölenden Mehrheit, die sich den Tod von Juden wünscht, bleibt trotzdem im Ohr. Wann ist aus der Sehnsucht vieler junger Leute nach Liebe und Frieden eigentlich Vernichtungssehnsucht geworden?

Eins muss man Israels Nachbarn lassen. Sie kriegen wenig auf die Reihe. Keine Rechtsstaatlichkeit, keinen funktionierenden Staat. Aber die Schlacht um die Köpfe der jungen Leute im Westen haben sie gewonnen.

Palästinensische Propaganda wird geradezu begierig aufgenommen und weiterverbreitet. Ganz egal, wie irre sie klingt. Israelische Soldaten erschießen absichtlich Kinder! Die israelische Armee beschießt absichtlich Menschen, die auf Essen warten. Je abartiger die Schlagzeile, desto begieriger wird sie geglaubt.

Keine Kritik, kein Zögern, keine Nachfragen. Fehlen nur noch die klassischen antisemitischen Erzählungen vom jüdischen Brunnenvergifter und dem Ritualmord an Kindern. Sie würden sehr wahrscheinlich auch geglaubt werden.

Auch wenn sich später herausstellt, dass sie auf Propaganda hereingefallen sind, geben die Fans der Israel-Gegner nicht so schnell auf. Sie wollen glauben, dass Israel der unmenschliche Bösewicht ist. Je krasser, desto wahrer. Sie werfen mit immer den gleichen und falschen Begriffen um sich. Ein Überblick:

»Flächenbrand«
Der mittlerweile sinnentleerte Begriff impliziert, dass vor den israelischen und US-Angriffen auf die Atomanlagen des Iran so etwas wie Ruhe im Nahen Osten geherrscht habe. Hat es aber nicht. Im Gegenteil. Der »Flächenbrand« tobt seit vielen Jahren.

»Völkerrecht«
Vielleicht sollte man mal fragen: Hat ein Staat, der damit droht, Israel von der Landkarte verschwinden zu lassen, das Recht, eine Atombombe zu bauen? Stattdessen fragt man lieber, ob Israel das Recht hat, seine Vernichtung zu verhindern.

»Zwei-Staaten-Lösung«
Klingt super in europäischen Ohren. Will aber keiner. Vor allem nicht die Nachbarn Israels. Sie wollen, dass Israel verschwindet. Ganz einfach.

Israel hat ein klares Ziel: Niemand darf in der Lage sein, seine Existenz und die Existenz seiner Bewohner zu gefährden. Es wird oft behauptet, die Regierung hätte kein Ziel. Was Quatsch ist. Der Schlüssel zum Ziel der Regierung sind die Soldatinnen und Soldaten der IDF.

Wenn es nach den Festivalbesuchern in Glastonbury geht, sollten sie am besten sterben. Israel wäre schutzlos und in wenigen Tagen überrannt. Überrannt von einer mittelalterlichen Endzeit-Sekte wie der Hamas, die den Tod über das Leben stellt. Der freie Westen inklusive Glastonbury wäre das nächste Ziel.

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Die IDF kämpft für unsere Freiheit. Auch für die Freiheit der verlorenen Seelen auf dem Musikfestival. Sie werden es wahrscheinlich nie begreifen. Wann kehren wir zurück? Zurück zu den Werten, die Musik einmal vertreten hat. Und die Israel jeden Tag lebt und vertritt.

Um es mit Ringo Starr, dem Schlagzeuger einer mal sehr berühmten Band, zu sagen: Wann kehren wir zurück zu »Peace and Love«? Das Supernova-Festival, das am 7. Oktober 2023 zum Schauplatz der mörderischen Gewalt der Hamas wurde, war übrigens als Feier von »Freunden, Liebe und unendlicher Freiheit« geplant.

Der Autor ist Journalist, Berater und Musiker. Er war mehr als 10 Jahre stellvertretender Chefredakteur der »Welt« und Chefredakteur von »Gründerszene«.

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