Kompakt

Menora, Auszeichnung, Musik

Begegnungen mit jüdischer Musikkultur ein.

Bad Segeberg
Als Beitrag zum Festjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« weiht die Jüdische Liberale Gemeinde Bad Segeberg am 12. August eine drei Meter hohe Menora vor der Synagoge Mishkan Ha’Zafon, der Synagoge des Nordens, ein. Als Symbol des Judentums soll der siebenarmige Leuchter wie auch alle Veranstaltungen zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben sichtbar machen. Weitere Projekte zum Festjahr der Jüdischen Gemeinde Segeberg sind eine ganzjährige Bilderausstellung in der Synagoge über jüdisches Leben in Bad Segeberg gestern und heute. Führungen, vor allem für Schulen, werden angeboten. Außerdem organisiert die Jüdische Gemeinde, dass alle Segeberger Schul- und Religionsbibliotheken, weitere Bildungseinrichtungen und Vereine jeweils ein Exemplar des Nachschlagewerks Basiswissen Judentum von der Bundeszentrale für politische Bildung kostenlos erhalten. hll/ja

Frankfurt am Main
Die Jüdische Gemeinde Frankfurt nimmt Abschied von Stefan Szajak (1948–2021). Er starb am 8. August, wie die Gemeinde am Montag mitteilte. Szajak war seit 1979 fast dreieinhalb Jahrzehnte Gemeindedirektor. In dieser Zeit habe er »die Geschicke der Gemeindeverwaltung gelenkt, ihr ein Herz und Gesicht verliehen«, schrieb die Gemeinde auf ihrer Webseite. »Unser Mitgefühl gilt seiner lieben Ehefrau Alisa und den gemeinsamen Söhnen David und Rafael sowie deren Familien«, heißt es weiter. Die Gemeinde verliere mit Szajak »ein Mitglied und ihren ehemaligen leitenden Mitarbeiter, dessen Persönlichkeit, vor allem aber Menschlichkeit, die Gemeinde maßgeblich aufgebaut wie entwickelt hat und weiterhin prägt.« Für sein jahrzehntelanges Engagement in der Jüdischen Gemeinde und im Kampf gegen den Rechtsextremismus erhielt Stefan Szajak im Jahr 2016 die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main. ja

Attendorn
Der ehemalige Schulrektor und Leiter der Albert-Schweitzer-Schule, Hartmut Hosenfeld, ist für sein Engagement zur jüdischen Geschichte Attendorns mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. In einer Feierstunde im Kreishaus Olpe händigte Landrat Theo Melcher dem 81-Jährigen die Auszeichnung aus. Hosenfeld beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der jüdischen Geschichte Attendorns und ist Autor der Bücher Jüdisch in Attendorn und Gabriel, ein unbekannter Stern in Attendorn. Noch heute halte der 2002 pensionierte Schulleiter Lesungen und führe Schulklassen und Gruppen zu den Plätzen ehemaligen jüdischen Lebens der Hansestadt. Insbesondere die Aufarbeitung der Zeit von 1933 bis 1945 sei sein Verdienst, erklärte der Landrat. Darüber hinaus kümmere sich Hosenfeld um die Pflege des jüdischen Friedhofs und habe Anteil an der Verlegung der Stolpersteine von Gunter Demnig. 2019 erhielt Hosenfeld den Preis »Kein Platz für Extremismus und Rassismus« des Kreises Olpe. ja

Köln
Im Rahmen des Jubiläumsjahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« lädt SHALOM-MUSIK.KOELN am 15. August zum Tag der Begegnungen mit jüdischer Musikkultur ein. 40 kurze Konzerte an 13 Spielorten bieten einen Eindruck von der Vielfalt jüdischer Musik und der Arbeit von jüdischen Komponisten. Das Programm führt von Straßentheater mit traditioneller Klezmermusik über mittelalterliche jüdische Lobgesänge und Orgelmusik für die Synagoge, Operette, Jazz und Klassik bis zum Schlager. Mit dabei sind die Kölner Opernsängerin Dalia Schaechter, die Sopranistin Dana Marbach und der Countertenor Doron Schleifer aus Israel, Adrian Schvarzstein (Argentinien), Ivan Trenev (Nordmazedonien), Corina Marti (Schweiz), Jalda Rebling (Berlin), die Daffkes (Leipzig) und zahlreiche Künstler aus Köln und Nordrhein-Westfalen, teilte der Veranstalter mit. An der Eröffnung nehmen unter anderem NRWs Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, der-Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker teil. ja

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025

Osnabrück

Leben, Lieben, Lachen

Die Jüdische Gemeinde hat ihr erstes Jüdisches Kulturfestival auf die Beine gestellt – mit einem beeindruckenden Programm

von Sophie Albers Ben Chamo  04.09.2025

Frankfurt

Persönlichkeiten mit Haltung

Der Architekt Salomon Korn und der Mediziner Leo Latasch erhalten das Ehrensiegel der Jüdischen Gemeinde

von Eugen El  04.09.2025

Jewish Women* Empowerment Summit

Neue Bündnisse finden

Auch feministische Kreise schlossen jüdische Frauen nach dem 7. Oktober aus. Auf dem Kongress der Bildungsabteilung und der ZWST soll das thematisiert werden. Ein Essay der Keynote-Speakerin Merle Stöver

von Merle Stöver  03.09.2025