Dortmund

Kontinuität im Ruhrgebiet

Seit 20 Jahren im Vorstand: Zwi Rappoport Foto: Tanja Pickartz / far

»Die Jüdische Kultusgemeinde Groß-Dortmund setzt deutlich auf Kontinuität, aber auch auf neue Initiative.« Mit Zwi Rappoport, seit 20 Jahren Vorstandsmitglied, und Wolfgang Polak, der fast 25 Jahre hauptamtlicher Geschäftsführer war, seien zwei bewährte Persönlichkeiten der Gemeinde in den neuen Vorstand gewählt worden, teilt die Gemeinde mit. Neu dabei ist im Leitungsgremium Roman Tkachenko, der zu dem Kreis der in den vergangenen zwei Jahrzehnten zugewanderten Gemeindemitglieder aus den Staaten der früheren Sowjetunion gehört. Er folgt Alexander Lewin nach, der nach 15 Jahren Vorstandstätigkeit aus persönlichen Gründen nicht mehr antrat.

In der jüdischen Kultusgemeinde von Dortmund und umliegenden Städten waren Anfang des Monats zunächst neun Männer und Frauen als Gemeindevertreter gewählt worden. Zu den ersten Pflichten der Gemeindevertretung gehörte in der vergangenen Woche auch die Wahl der drei gleichberechtigten Vorstandsmitglieder der Gemeinde, die sie in den kommenden drei Jahren nach außen vertreten und für alle grundlegenden Entscheidungen zuständig sind.

Kontakte Vorstandsmitglied Zwi Rappoport (66) ist in Israel geboren und kehrte 1954 mit seinen deutschstämmigen Eltern nach Deutschland zurück. Bis 2011 wirkte er 35 Jahre als Richter am Amtsgericht in Dortmund. In der Gemeinde und im Landesverband der zehn jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe sammelte er reichlich Erfahrung und pflegte wertvolle Kontakte, um die Kultusgemeinde zu leiten und nach außen zu vertreten.

Wolfgang Polak (77) lebte während der Nazizeit verborgen in Holland. Neben beruflichen Aufgaben in der Autobranche und beim Fußballclub BVB gehörte er bereits für einige Jahre dem Gemeindevorstand an, bevor er 1984 hauptamtlich mit der Geschäftsführung betraut wurde, die er bis Anfang 2010 innehatte.

In diesen Jahren war vor allem die Integration der Zuwanderer aus Osteuropa zu organisieren. Zu diesen gehört Roman Tkachenko (47), der aus der Ukraine stammende Sales-Manager. Tkachenkos besonderes Anliegen ist, nach den Jahrzehnten der Assimilation in der Sowjetunion in der Gemeinde die jüdische Identität zu stärken.

Der verbleibende Kreis von sechs Gemeindevertretern bildet die Repräsentanz. Dieses Gremium übt Mitbestimmung und Kontrolle bei den vielfältigen Aufgaben der Gemeinde aus, so in den Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zum Religionsunterricht der Gymnasiasten, in sozialen Angelegenheiten und Freizeitangeboten für alle Generationen. Hanna Sperling wurde erneut zur Vorsitzenden der Repräsentanz gewählt. ja

Thüringen

Jüdisches Kulturfest will Haifa stärker einbeziehen

Beide Städte pflegen seit dem Jahr 2005 eine offizielle Städtepartnerschaft

 17.07.2025

75 Jahre Zentralrat

Zentralratspräsident: Zusammenlegung von jüdischen Gemeinden »schmerzlich«, aber denkbar

Zu wenig engagierter Nachwuchs und mögliche Zusammenschlüsse von jüdischen Gemeinden - so sieht die Lage laut Zentralrat der Juden derzeit aus. Präsident Schuster äußert sich auch zur Rabbinerausbildung in Potsdam

von Leticia Witte  17.07.2025

Stuttgart

Geige, Cello, Kickboxen

Die Musikerinnen Taisia und Elina über den Karl-Adler-Wettbewerb, Spaß und eigene Stücke

von Christine Schmitt  16.07.2025

Jiddisch

Der unerfüllte Traum

Im Rahmen der Scholem-Alejchem-Vortragsreihe sprach der Judaist Gennady Estraikh über die Geschichte von Birobidschan

von Nora Niemann  16.07.2025

München

»Unsere jüdische Bavaria«

80 Jahre Israelitische Kultusgemeinde München und 40 Jahre Präsidentschaft von Charlotte Knobloch: Am Dienstagabend wurde das Doppeljubiläum mit einem Festakt gefeiert. Für einen scharfzüngigen Höhepunkt sorgte der Publizist Michel Friedman

von Christiane Ried  16.07.2025

München

»Ich habe größten Respekt vor dieser Leistung«

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum von Charlotte Knobloch wird sie von Zentralratspräsident Josef Schuster geehrt

 16.07.2025

Porträt der Woche

»Musik war meine Therapie«

Hagar Sharvit konnte durch Singen ihre Schüchternheit überwinden

von Alicia Rust  15.07.2025

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025