Berlin

Ausstellung über christliche Judenfeindschaft

Die Ausstellung ist bis zum 24. März in der Berliner Sophienkirche zu sehen Foto: Uwe Steinert

Berlin

Ausstellung über christliche Judenfeindschaft

Wanderausstellung kann von Kirchengemeinden, Schulen und anderen Institutionen ausgeliehen werden

 25.01.2024 15:43 Uhr

In der evangelischen Sophienkirche in Berlin ist ab Donnerstag die Ausstellung »Von christlicher Judenfeindschaft« zu sehen. Auf 29 Tafeln werde anhand wiederkehrender Motive und Verschwörungserzählungen die Absurdität und Grausamkeit christlichen Judenhasses aufgezeigt, erklärte die landeskirchliche Beauftragte für Erinnerungskultur und gegen Antisemitismus, Pfarrerin Marion Gardei, zur Eröffnung am Mittwochabend. Dabei gehe es um »Generalverdachte« gegenüber Juden wie den angeblichen Hostienfrevel, den Ritualmord, das Brunnenvergiften oder den Wucher.

Die Ausstellung umfasse alle Jahrhunderte seit Entstehung des Christentums. Die Schau ist als Wanderausstellung gedacht und kann von Kirchengemeinden, Schulen und anderen Institutionen ausgeliehen werden. Sie ist nach ihrer Eröffnung bis zum 24. März in der Sophienkirche zu sehen.

Der Bischof der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erklärte zur Eröffnung, die Ausstellung könne dazu beitragen, die Quellen antijüdischer Vorurteile zu erkennen. Unbegründete Vorhalte gegenüber Juden und Zuschreibungen seien bis Mitte des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil christlicher Theologie und kirchlichen Handelns gewesen.

Ein Umdenken habe erst unter dem Eindruck des Holocaust begonnen. Auch moderne Verschwörungstheorien von Rechtsextremen oder radikale muslimische Gruppen bedienten sich traditionell christlicher Klischees von Judenfeindschaft. Der Bischof sprach sich erneut für die Entfernung oder visuelle Beseitigung antijüdischer Schmähplastiken an Kirchen aus. epd

Gespräch

Beauftragter Klein: Kirche muss Antijudaismus aufarbeiten

Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein kritisiert die Heiligsprechung des Italieners Carlo Acutis. Ihm geht es um antijüdische Aspekte. Klein äußert sich auch zum christlich-jüdischen Dialog - und zum Papst

von Leticia Witte  13.06.2025

Beha’Alotcha

Damit es hell bleibt

Wie wir ein Feuer entzünden und dafür sorgen, dass es nicht wieder ausgeht

von Rabbiner Joel Berger  13.06.2025

Talmudisches

Dankbarkeit lernen

Unsere Weisen über Hakarat haTov, wie sie den Menschen als Individuum trägt und die Gemeinschaft zusammenhält

von Diana Kaplan  13.06.2025

Tanach

Schwergewichtige Neuauflage

Der Koren-Verlag versucht sich an einer altorientalistischen Kontextualisierung der Bibel, ohne seine orthodoxen Leser zu verschrecken

von Igor Mendel Itkin  13.06.2025

Debatte

Eine »koschere« Arbeitsmoral

Leisten die Deutschen genug? Eine jüdische Perspektive auf das Thema Faulheit

von Sophie Bigot Goldblum  12.06.2025

Nasso

Damit die Liebe bleibt

Die Tora lehrt, wie wir mit Herausforderungen in der Ehe umgehen sollen

von Rabbiner Avichai Apel  06.06.2025

Bamidbar

Kinder kriegen – trotz allem

Was das Schicksal des jüdischen Volkes in Ägypten über den Wert des Lebens verrät

von Rabbiner Avraham Radbil  30.05.2025

Schawuot

Das Geheimnis der Mizwot

Der Überlieferung nach erhielt das jüdische Volk am Wochenfest die Tora am Berg Sinai. Enthält sie 613 Gebote, oder sind es mehr? Die Gelehrten diskutieren seit Jahrhunderten darüber

von Rabbiner Dovid Gernetz  30.05.2025

Tikkun Leil Schawuot

Nacht des Lernens

Die Gabe der Tora ist eine Einladung an alle. Weibliche und queere Perspektiven können das Verständnis dabei vertiefen

von Helene Shani Braun  30.05.2025