Statistik

Deutlich mehr antisemitische Vorfälle in Brandenburg

Andreas Büttner ist Antisemitismusbeauftragter in Brandenburg Foto: picture alliance/dpa

Antisemitische Vorfälle haben in Brandenburg im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Der aktuelle Monitoringbericht der Fachstelle Antisemitismus für 2024 dokumentiere einen Anstieg um
mehr als 28 Prozent auf insgesamt 484 Fälle, hieß es bei der
Vorstellung des Berichts am Mittwoch in Potsdam. Antisemitismus sei
zugleich zunehmend offensiv sichtbar, auf Straßen, in Gedenkstätten,
in Bildungseinrichtungen und selbst im Wohnumfeld Betroffener.

Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner betonte,
Antisemitismus sei ein »Angriff auf die Menschlichkeit«. Es sei eine
Pflicht, »diesen Angriff zurückzuschlagen, mit Haltung, mit
Aufklärung, mit politischer Konsequenz«. Zugleich seien Empathie und
Zuhören wichtig, ebenso der »Mut, Dinge auszusprechen, auch wenn sie
unbequem sind«.

Der Bericht dokumentiert den Angaben zufolge sowohl antisemitische
Straftaten, die die Polizei als politisch motivierte Kriminalität
erfasst hat, als auch antisemitische Vorfälle unterhalb der
strafrechtlichen Relevanz. Er ergänze damit die behördlichen Daten
durch zivilgesellschaftliche Recherchen, Hinweise von Betroffenen
sowie Meldungen unter anderem aus Schulen, Gedenkstätten und
Universitäten, hieß es.

Die Fachstelle Antisemitismus Brandenburg wurde 2019 als Anlauf-
und Beratungsstelle für Betroffene von Antisemitismus eingerichtet.
Sie nimmt den Angaben zufolge antisemitische Vorfälle auf, wertet
diese inhaltlich wie statistisch aus und bietet gemeinsam mit
Kooperationspartnern wie dem Verein Opferperspektive weiterführende
Unterstützung an. epd

Untersuchung

BBC verletzte Sorgfaltspflicht mit Gaza-Doku

Wie sich herausstellt, ist der jugendliche Erzähler in einer BBC-Doku der Sohn eines Hamas-Vertreters. Das sorgt für heftige Kritik. Es ist nicht der einzige Fall, bei dem Sender schlecht aussieht

 15.07.2025

Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 14.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Israelfeindliches Protestcamp im Regierungsviertel muss umziehen

Als Alternativstandorte wurden den etwa 60 Bewohnerinnen und Bewohnern der Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof oder eine Wiese im Tiergarten hinter dem Haus der Kulturen der Welt angeboten

 14.07.2025

München

Im Herzen ist sie immer ein »Münchner Kindl« geblieben

Seit 40 Jahren ist Charlotte Knobloch Präsidentin der IKG München. Sie hat eine Ära geprägt und das Judentum wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt

von Christiane Ried  14.07.2025

Jubiläum

Münchner Kultusgemeinde feiert Wiedergründung vor 80 Jahren

Zum Festakt werden prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet

 14.07.2025

Dänemark

Mullah-Spion nach Deutschland überstellt

Der 53-jährige Däne mit afghanischen Wurzeln soll für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele in Berlin ausspioniert haben

 14.07.2025

Essay

Wie es zur Katastrophe von Srebrenica kam

Vor 30 Jahren wurden 8372 Bosniaken ermordet - es war der erste Genozid in Europa seit der Schoa

von Alexander Rhotert  14.07.2025