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Solidarität, Besuch, Ministerien

Tel Aviver Rathaus in Schwarz-Rot-Gold Foto: Tel Aviv-Yafo Municipality

Solidarität
Israel will deutschen Flutopfern helfen. Präsident Isaac Herzog hat in einem Brief an seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier sein Beileid für die Opfer der Flutkatastrophe, die Westeuropa heimgesucht hat, ausgesprochen und Hilfe angekündigt, wie die Online-Zeitung »Times of Israel« berichtet. Die deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer, schrieb derweil auf Twitter, dass die israelische Hilfsorganisation IsraAID und die israelische Armee (IDF) Deutschland Hilfe bei der Bewältigung der Flutkatastrophe angeboten haben. Die Stadt Tel Aviv setzte am Sonntagabend ein deutlich sichtbares Zeichen der Solidarität mit Deutschland: Das Rathaus am Rabin-Platz wurde in den Farben der deutschen Nationalflagge angestrahlt. Bürgermeister Ron Huldai sprach »dem deutschen Volk und unseren vielen Freunden in unseren Partnerstädten in Deutschland« sein Beileid aus. »Im Namen der Einwohner Tel Avivs sende ich Wünsche für eine rasche Erholung von dieser furchtbaren Katastrophe.«

Besuch
Eine Delegation iranischer Dissidenten will in der nächsten Woche nach Israel reisen, wie die »Jerusalem Post« berichtet. Die Reise wird vom »Institute for Voices of Liberty« (iVOL) organisiert, einem Institut, das sich der Förderung von Freiheit, Menschenrechten und Demokratie im Iran verschrieben hat. Acht iranische Exilanten und vier ehemalige Regierungsbeamte wollen auf dieser Mission angesichts der jüngsten Angriffe der Hamas und des Islamischen Dschihad, die vom Iran unterstützt werden, Solidarität mit Israel zeigen. Die Iraner wollen sich mit Vertretern des Außenministeriums treffen, eine IDF-Einheit besuchen, mit Sicherheitsexperten sprechen und Städte in der Nähe des Gazastreifens sowie an der Nordgrenze besuchen. Ebenfalls an der Reise teilnehmen werden Len Khodorkovsky, ehemaliger leitender Berater des US-Sonderbeauftragten für den Iran, Ellie Cohanim, die iranischstämmige ehemalige stellvertretende Sonderbeauftragte für die Überwachung und Bekämpfung des Antisemitismus, und der strategische Berater des Pentagon Adam Lovinger.

Zoo
Der Biblische Zoo in Jerusalem feiert das 20-jährige Bestehen seines Programms für tiergestützte Therapie. Seit Beginn des Programms suchen mehr als 500 Kinder und Erwachsene mit körperlichen oder geistigen Behinderungen einmal pro Woche das Therapiezentrum des Zoos auf, um unter Anleitung professioneller Therapeuten mit Giraffen, Elefanten, Bären oder Papageien zu interagieren. Studien zeigen, dass Tiertherapie Menschen dabei hilft, emotionale Probleme und Angststörungen besser zu bewältigen.

Spray
Ein in Kanada entwickeltes und in Israel hergestelltes Nasenspray soll in bestätigten Covid-Fällen die Viruslast in 24 Stunden um 95 Prozent und in 72 Stunden um 99 Prozent senken. Das hätten klinische Tests in Großbritannien ergeben. Das Spray »Enovid« kann nach Angaben der Hersteller bis zu fünfmal täglich nach Kontakt mit Viren verwendet werden. Es wurde bereits im Januar für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren vom Gesundheitsministerium zugelassen und soll kommende Woche in den Verkauf gehen. »Das von uns entwickelte Spray hat sich nicht nur als Virusblocker, sondern auch als Viruskiller erwiesen«, sagte Gilly Regev, CEO und Gründer der Firma SaNOtize. Das Spray habe in den Tests das Sars-CoV-2-Virus innerhalb von zwei Minuten unterdrücken können. Derzeit werde noch seine Wirksamkeit gegen die Delta-Variante getestet. Das Spray verwendet Stickstoffmonoxid als mechanische und chemische Barriere gegen Virusinfektionen in der Nase. Es soll auch gegen andere Atemwegsviren wirksam sein, etwa gegen Grippeerreger.

Ministerien
Die neue Regierung hat am Wochenbeginn fünf Ministerien abgeschafft, von denen vier erst im vergangenen Jahr eingerichtet worden waren. Damit soll die Regierung deutlich verschlankt werden, wie die »Times of Israel« berichtet. Das Hochschulministerium wird fortan im Bildungsminsterium aufgehen; das Cyberministerium wird vom Wirtschaftsministerium übernommen; das Ministerium für die Förderung der Gemeinden wird dem Finanzministerium angeschlossen; das Ministerium für Wasserressourcen geht in die Verantwortung des Energieministeriums über. Das Außenministerium übernimmt das Ministerium für strategische Angelegenheiten, das vor allem dazu da war, der Israel-Boykott-Bewegung entgegenzuwirken. Es war das einzige, das nicht von der letzten Regierung eingeführt worden war, sondern bereits 2006 von dem damaligen Premier Ehud Olmert. Die Netanjahu-Regierung galt mit 35 Ministern und ihren Stellvertretern als besonders aufgebläht.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025