Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Zionistische Feldfrüchte Foto: Flash 90

Komik
Die für ihren extremen Humor bekannte Joan Rivers kommt nach Israel. Zumindest auf dem Bildschirm. Die amerikanische Komikerin wird in der Show »Matzaw Hauma« (Die Lage der Nation) auftreten, die auf Kanal 2 ausgestrahlt wird. Die Macher der Sendung bereiten ihr Publikum schon vor: »Frau Rivers hat sehr außergewöhnliche Meinungen über den Staat Israel von sich gegeben«, hieß es. Rivers nimmt kein Blatt vor den Mund, Tabus kennt sie nicht. So macht sie auch regelmäßig Witze über den Holocaust. Vor einer Weile jedoch sei sie damit zu weit gegangen, befand die Anti-Defamation League. Rivers weigerte sich, »Sorry« zu sagen und erklärte stattdessen: »Mein Mann hat seine gesamte Familie während des Holocaust verloren. Humor ist eben meine Art, an die Schoa zu erinnern.«

Prinz
Der Vater des »grünen Prinzen« ist frei. Der Mitbegründer der Hamas, Scheich Hassan Yousef, hat Anfang der Woche nach 28 Monaten das israelische Gefängnis verlassen. Er war Ende 2011 für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation festgenommen worden. Doch Berühmtheit erlangte Yousef für etwas anderes: Sein Sohn Mosab arbeitete zehn Jahre lang als Informant für den israelischen Geheimdienst Schin Bet, nachdem er durch die Grausamkeit der Hamas »aufgerüttelt wurde«, wie er sagte. Sein Codename: der grüne Prinz. Der jüngere Yousef ist mittlerweile zum Christentum übergetreten und lebt in den USA. Über seine Erfahrungen mit der Hamas und Israel hat er ein Buch geschrieben. Gerade läuft zudem der erste Film über sein Leben in den Kinos an.

Rabbiner
Zwei sind einer zuviel. Zumindest, wenn es nach Justizministerin Zipi Livni geht. Die hat – unterstützt von Religionsminister Naftali Bennett und dem Abgeordneten Eli Ben-Dahan – dem Kabinett eine Vorlage unterbreitet, derzufolge es in Zukunft nur noch einen Oberrabbiner geben soll. Die Knesset-Vollversammlung muss die Vorlage nun begutachten. Die beiden derzeitigen Würdenträger, der aschkenasische und der sefardische Oberrabbiner, David Lau und Yitzhak Yosef, sollen ihre zehnjährige Amtszeit allerdings noch vollenden. Mit dieser Massnahme würden gleichzeitig auch die rabbinischen Gerichte unabhängig von den Büros des jeweiligen Oberrabbinats.

Kartoffeln
Berichte, dass in Kuwait Kartoffeln aus Israel aufgetaucht sind, sorgen derzeit für heiße Debatten. Aufgebrachte Verbraucherschutz-Beamte des Ölstaates durchforsten die Lieferscheine der Lebensmittelläden, um herauszufinden, wer für diese »üble Tat« verantwortlich ist. Angeblich sind mehrere Säcke mit Erdäpfeln aufgetaucht, auf denen hebräische Buchstaben und israelische Logos zu sehen sind. Verdächtigt wird die Al-Nasseem-Gruppe, die die »ungeheuerlichen Beschuldigungen« allerdings weit von sich weist. Niemand will für die Kartoffeln verantwortlich sein. Auch die Zollbehörde beteuert, man habe keine israelische, sondern lediglich jordanische Ware ins Land gelassen. Ob die Jordanier ihr Gemüse auch auf Hebräisch auszeichnen?

Konzert
»Cry me a river« in Israel: Sänger Justin Timberlake gibt am 28. Mai sein Debüt im Gelobten Land. Im Tel Aviver Hayarkon-Park will der Entertainer die Israelis unterhalten. Doch wahrscheinlich wird das Konzert kein Event für die ganze Familie. Denn die Karten gehen für horrende Preise über den Tisch. Das billigste Ticket kostet um die 90 Euro, für die richtig guten Plätze muss man mehr als 300 Euro hinblättern. Timberlake wird für zwei Tage im Land weilen. Über sein Besuchsprogramm ist noch nichts bekannt.

Antrag
Der 10. Israman hatte es in sich: widrige Wetterverhältnisse, ein strahlender Gewinner und ein Antrag. Fast 1300 Athleten aus 26 Ländern waren am Wochenende in Eilat zum Triathlon angetreten, um zu zeigen, wer der Härteste unter ihnen ist. Am Ende war es wieder der Tscheche Petr Vabrousek, der die anderen auf die hinteren Plätze verwies. Der Israeli Tom Marmarelli kam als zweiter durchs Ziel des Extrem-Wettkampfs. Der 30-jährige Dan Koni feierte einen ganz anderen Sieg. Nachdem er es durch die Ziellinie geschafft hatte, ging er in die Knie. Doch nicht vor Erschöpfung, sondern aus Liebe. Er fragte seine Angebetete Ligal, ob sie ihn heiraten möchte. Und die sagte »Ja«.

Zivilisten
Lob für die israelische Armee von ungewohnter Seite: Im arabischen Kanal Al Dschasira bezog der Nachrichtensprecher Stellung für die IDF. Faisal Al-Qassem fragte seine beiden Gäste, wieso die syrische Armee nicht humaner mit Zivilisten umgehe. »Warum lernen sie nicht von den Israelis, die mit großer Anstrengung versuchen, keine bevölkerte Gegenden im Libanon oder in Palästina zu beschießen?« Anschließend erklärte er, dass die Hisbollah im Krieg Schutz in der Nähe von Zivilisten gesucht habe, weil sie wusste, dass Israel dort keine Bomben abwerfen würde. Einer der Gäste stimmte mit Al-Qassem überein. Er kritisierte die syrische Regierung scharf und meinte abschließend: »Wenn es einen Volksentscheid gäbe, ob man die französische oder die syrische Armee im Land will, ist klar, dass sich alle für die Franzosen entscheiden würden.«

Nachrichten

Angriff, Solidarität, Soldaten

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Vermisst

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Israel

Opfer nennt Mörder in letzter Sprachnachricht an Frau

Das Opfer eines tödlichen Gewaltverbrechens hat selbst entscheidend zur Lösung des Falls beigetragen. Den Hinweis auf seinen Mörder gab er nur Momente vor seinem Tod

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Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

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Ramat Gan

Die heimlichen Heldinnen und Helden

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