Israel

TV-Bericht: Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober von zwei Seiten vor Angriff gewarnt

Benjamin Netanjahu Foto: picture alliance/dpa

Im Sommer 2023, wenige Monate vor den Massakern des palästinensischen Terrors in Israel, lag Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Sheba Medical Center in Ramat Gan, als ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde. Nach der Operation wurde er laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders Kanal 12 vor Gefahren für Israel gewarnt.

Diese Warnungen wurden demnach vom Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, und Generalstabschef Herzi Halevi ausgesprochen. Konkret ging es um eine Gefährdung für Israel, die sich daraus ergab, dass der jüdische Staat für seine Feinde in der Region zu dem Zeitpunkt verwundbar wirkte. Dies hatte nach Ansicht Bars und Halevis damit zu tun, dass die Regierungspläne für eine Justizreform das Land spaltete.

Über eine Warnung von Ronen Bar war zuvor schon berichtet worden. Kanal 12 veröffentlichte jedoch neue Details.

Soziale Spannungen in Israel, die damals offensichtlich waren und durch die Weltpresse gingen, hätten dazu geführt, dass Feinde des jüdischen Staates einen günstigen Zeitpunkt für einen Angriff ausgemacht hätten. Auch diese Erkenntnis soll Teil der Warnungen gewesen sein, die am Vorabend einer wichtigen Abstimmung in der Knesset zur Justizreform an den Ministerpräsidenten herangetragen wurden.

Lesen Sie auch

Abschriften von Konversationen

Laut israelischen Zeitungsberichten wurde in dem Fernsehbericht auch aus Abschriften von Netanjahus Gesprächen mit seinem damaligen Militärberater am 7. Oktober 2023 zitiert. Diese sollen später von einem anderen Berater des Ministerpräsidenten verändert worden sein. Aus den Abschriften geht offenbar hervor, wie Netanjahu die Situation am Tag der Massaker einschätzte.

Auch berichtete Kanal 12, der rechte Finanzminister Bezalel Smotrich habe am selben Tag gegenüber anderen Kabinettsmitgliedern gesagt, die Öffentlichkeit werde zu Recht einen Rücktritt der Regierung fordern.

Netanjahus Büro reagierte auf den TV-Bericht, indem es dem Fernsehkanal und der Moderatorin der Sendung »Verleumdung und Lügen« vorwarf. Diese hätten das Ziel, der Regierung zu schaden. Die Sendung »Uvda«, in deren Rahmen der Bericht gezeigt wurde, werde weiterhin Propaganda verbreiten, während Ministerpräsident Netanjahu Israel »zu einem historischen Sieg« führe. im

Deutschland

Rechtsextremismus beunruhigt Deutsche stärker als Zuwanderer

Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu, während die Angst vor Rechtsextremismus bei Deutschen ohne Migrationshintergrund besonders hoch ist. Was verrät die neue KAS-Studie noch?

 09.12.2025

Medien

Äußerst ungewöhnlicher Schritt: Irans Staatssender gesteht Fehler bei Kriegsberichterstattung ein

Nach dem Krieg gegen Israel gesteht der Präsident des iranischen Staatssenders eine Falschmeldung ein. Die Hintergründe

 09.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 09.12.2025

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025