Einspruch

Türkische Attacken

Esther Schapira vermisst deutliche Reaktionen auf Erdogans verbalen Feldzug gegen Israel

von Esther Schapira  05.03.2013 09:57 Uhr

Esther Schapira Foto: dpa

Esther Schapira vermisst deutliche Reaktionen auf Erdogans verbalen Feldzug gegen Israel

von Esther Schapira  05.03.2013 09:57 Uhr

Das kann und das wird Deutschland der Türkei nicht durchgehen lassen. Ein so eklatanter Verstoß gegen die Menschenwürde verlangt klare Worte. Die deutsche Soldatin und der deutsche Soldat sollen unter würdigen Bedingungen ihre Notdurft verrichten können. Heftig war der mediale Widerhall der drastischen Schilderungen des Toilettenganges des deutschen Wehrbeauftragten.

Die Worte des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan verhallten dagegen weitgehend ungehört. Der Regierungschef unseres Nato-Bündnispartners setzte kurzerhand Zionismus mit Faschismus und Antisemitismus gleich. Die Bewegung für die Gründung eines Staates, in dem Juden eine sichere Heimat haben, weil sie nicht in der Minderheit sind, gleichzusetzen mit der Bewegung zu ihrer Auslöschung und dann beides als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bezeichnen – darauf muss man erst mal kommen.

völkerverständigung Die wohlüberlegten Worte fielen ausgerechnet bei einer UN-Konferenz zur Völkerverständigung. Damit hat Erdogan den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad im Fach Zynismus klar überrundet. Er punktet damit nicht nur bei der Hamas, deren Vertreter er gern mit allen Ehren empfängt, und setzt sich an die Spitze der islamistischen Bewegung. Das zaghafte Aufjaulen des Westens verstärkt noch die Wirkung in der arabischen Welt. Dort versteht man wohl, was hierzulande geflissentlich überhört wird.

Das »Verbrechen gegen die Menschlichkeit«, die Existenz also des jüdischen Staates, darf nicht länger geduldet werden. Jetzt muss gehandelt werden. Der islamistische Umbau der Türkei trägt Früchte, und Erdogan steigt auf zum Wortführer der Kriegstreiber gegen Israel. »Verletzend und nicht akzeptabel« hat der deutsche Außenminister Erdogans verbalen Feldzug genannt. Lauwarme Worte für Israel und Patriot-Abwehrraketen für die Türkei. War’s das schon oder kommt da noch was? Die Frage der soldatischen Notdurft dürfte ja inzwischen hoffentlich geregelt sein.

Die Autorin ist Ressortleiterin Zeitgeschehen beim Fernsehen des Hessischen Rundfunks.

Berlin

»UNRWA ist Teil des Problems«

Israels Botschafter Ron Prosor präsentiert Informationen zur engen Verbindung der Terrororganisation Hamas mit dem UN-Palästinenserhilfswerk

 28.03.2024

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Sachsen

Trotz antisemitischer Vorfälle: Leipziger Friedenspreis geht an »Handala«-Gruppierung

Die »pro-palästinensische Gruppierung« steht immer wieder wegen antisemitischer Vorfälle in der Kritik

 27.03.2024

Analyse

Allein

Der Jude unter den Staaten: Wie Israel von der Weltgemeinschaft verleumdet und im Stich gelassen wird

von Maria Ossowski  27.03.2024

Manchester Airport

Überlebende des 7. Oktober bei Einreise beschimpft

»Wir müssen sicherstellen, dass Sie hier nicht dasselbe tun wie in Gaza«, sagt ein Grenzbeamter zu den Israelis

von Imanuel Marcus  27.03.2024 Aktualisiert

USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

»Wir den Kampf in Gaza nicht beenden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, erklärt Joav Gallant

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Berlin

Nach Angriff auf jüdischen Studenten: Hochschulgesetz wird verschärft

Möglichkeit der Exmatrikulation wurde zuvor von Rot-Grün-Rot abgeschafft

 26.03.2024

Deutschland

Einbürgerungstests: Das sind die Fragen zu Israel und jüdischem Leben

»Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen«, sagt Innenministerin Faeser

 26.03.2024