Menschenhass

Romani Rose: Juden und Roma waren stets Sündenböcke

Gründer und Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma: Romani Rose Foto: imago images/Jürgen Heinrich

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, hat mehr Zivilcourage gegen Rassismus angemahnt. »Wir erleben wieder, dass Menschen in der Krise auf der Suche nach Sündenböcken sind«, erklärte Rose am Montag zum Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Schwerin. »Rassismus kommt aber erst dann zum Tragen, wenn die Menschen zuschauen und nicht widersprechen«, so Rose mit Blick auf das diesjährige Motto »Misch dich ein«.

In der deutschen Geschichte seien die beiden Minderheiten Juden und Roma stets Sündenböcke gewesen. Auch heute gebe es wieder ein Erstarken von Nationalismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus.

Verantwortung »Es geht nicht darum, Schuld aus der Vergangenheit zu übertragen, sondern Verantwortung für das Zusammenleben in unserem Land zu übernehmen und für eine gemeinsame Zukunft einzutreten«, so Rose. Es stimme ihn hoffnungsvoll, dass es bei den diesjährigen Wochen gegen Rassismus mit mehr als 4000 Veranstaltungen mehr Programmpunkte gebe als jemals zuvor.

Bis Anfang April sind bundesweit zahlreiche Workshops, Vorträge, Kunstaktionen, Lesungen und Ausstellungen geplant, die auf gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aufmerksam machen wollen. Die Stiftung gegen Rassismus mit Sitz in Darmstadt organisiert die Aktionswochen.

Die zentralen religiösen Feiern finden von diesem Donnerstag bis 2. April in Augsburg statt. Am Auftakt wollen Vertreter von Aleviten, Muslimen, Christen, Buddhisten, Bahai, Sikh und Jesiden teilnehmen.

Sportverbände rufen zu einem Bewegungs-Aktionstag an diesem Samstag auf. Unter dem Schlagwort #BewegtGegenRassismus wollen etwa der Deutsche Fußball Bund (DFB) und die Deutsche Sportjugend im DOSB (dsj) zeigen, dass Sport verbinde, bunt und vielfältig sei und keinen Platz für Rassismus lasse. kna

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Potsdam

BSW-Fraktionsvize tritt nach Reaktion auf AfD-Zitat zurück

Die Landtagsfraktion in Brandenburg ist nach vier Parteiaustritten in einer Krise. Nun tritt auch noch Fraktionsvize Dorst von seinem Amt zurück. Die Hintergründe

 24.11.2025

Soziale Medien

Plattform X: Israelfeindliche und antisemitische Inhalte aus Pakistan und der Türkei

Ein neues Transparenz-Feature zeigt: Angeblich von westlichen »Israelkritikern« betriebene Konten werden in Wirklichkeit aus anderen Teilen der Welt bearbeitet

 24.11.2025

Washington D.C.

Trump kündigt Einstufung der Muslimbrüder als Terrororganisation an

Der Organisation würde mit diesem Schritt der Zugang zu finanzieller Unterstützung verwehrt. Die Muslimbruderschaft wird immer wieder mit radikalen Ablegern in Verbindung gebracht

 24.11.2025

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025