Würzburg

Josef Schuster: Asylrecht ist für Juden nicht verhandelbar

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden Foto: picture alliance/dpa

Das Grundrecht auf Asyl ist für die jüdische Gemeinschaft nach Worten des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, nicht verhandelbar.

»Hätte es in den Dreißiger-Jahren ein Land mit einem solchen Asylrecht gegeben, wie wir es heute in der Bundesrepublik Deutschland kennen, dann wären nicht sechs Millionen Juden zum Opfer des Menschheitsverbrechens Schoa geworden«, sagte er in einem Grußwort vor dem in Würzburg tagenden bundesweiten evangelischen Kirchenparlament.

»Das muss uns allen immer klar sein, wenn wir über die Probleme von Migration sprechen«, so Schuster. Die Parlamentarier reagierten auf seine Worte mit lang anhaltendem Applaus.

Offene Debatte

Das Parlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Synode, tagt bis Mittwoch in Würzburg. Selbstgewählter Schwerpunkt ist das Thema »Migration, Flucht und Menschenrechte«.

Schuster begrüßte diese Schwerpunktsetzung. »Das ist das Thema unserer Zeit, auf das es keine einfachen Antworten gibt, auch wenn uns das viele von den Rändern des politischen Spektrums so gerne weismachen wollen.« Der Präsident sagte, dass über die Schwierigkeiten von Integration und den Unterschied zwischen Einwanderung und Asyl offen debattiert werden müsse.

Auch über importierten Antisemitismus müsse geredet werden. »Das, was wir in den vergangenen Monaten in dieser Deutlichkeit auf deutschen Straßen, an Universitäten und vielen anderen Orten gesehen haben, muss uns sehr nachdenklich machen.« kna

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Berufungsverhandlung gegen X wegen antisemitischer Inhalte

Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, unterstütze den Prozess

 09.07.2025

Langenau

»Die Aktivisten wollen den Pfarrer und seine Familie zermürben«

Württembergs Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl fordert konkrete Schritte gegen »propalästinensische« Störer vor der Martinskirche. Die Stadt habe »versucht, es auszusitzen«

 09.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 09.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Interview

»Schau ma mal, dann seng ma scho«

Josef Schuster über 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland, Herausforderungen für die Gemeinden und die Frage, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren will

von Leticia Witte  09.07.2025

Berlin

Merz: Israels Angriffe auf Iran sind völkerrechtskonform

Sind die israelischen Angriffe auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt? Der Kanzler nimmt dazu nun eine eindeutige Haltung ein

 09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Skandal-Band

Felix Klein fordert, Konzerte von »Bob Vylan« abzusagen

Das britische Punk-Duo hatte bei einem Auftritt israelischen Soldaten den Tod gewünscht

von Hannah Schmitz  09.07.2025