Die Huthi im Jemen haben ein Video veröffentlicht, in dem offenbar entführte Crewmitglieder eines Handelsschiffs zu sehen sind. Auf der sechs Minuten langen Aufnahme wird gezeigt, wie Huthi-Terroristen Besatzungsmitglieder der »Eternity C« aus dem Wasser ziehen, nachdem die Terrorgruppe das Schiff angegriffen und versenkt hatte. Der Fernsehsender »Al-Masirah« veröffentlichte das Video gestern am Abend.
Wo genau sich die Crewmitglieder aufhalten und ob die Huthi ihnen die Heimreise erlauben werden, ist unklar.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 haben die jemenitischen Terroristen Dutzende Handelsschiffe im Roten Meer mit angeblichem Bezug zu Israel angegriffen. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Diese wird wie die Huthi vom Iran unterstützt.
Die Angriffe haben massive Auswirkungen auf den Seehandel, weil viele Reedereien die gefährliche Route meiden und dafür lange Umwege in Kauf nehmen müssen.
Vor drei Wochen griffen die Huthi die 180 Meter lange »Eternity C« an, die laut Berichten auf dem Weg nach Israel war, und versenkte den Frachter. Retter holten im Rahmen der EU-Militäroperation »Aspides« 10 Seeleute aus den Fluten. 15 Besatzungsmitglieder galten danach als vermisst.
Die meisten der zehn Crewmitglieder im Huthi-Video stammen aus den Philippinen und scheinen in guter Verfassung zu sein. Es ist zu sehen, wie sie mit Angehörigen telefonieren.
Die Huthi nutzen das Video aber auch für ihre Propaganda im Konflikt mit Israel: Die Crew entschuldigt sich »beim palästinensischen Volk« und warnt andere Reedereien vor Geschäften mit Israel. Ein Mann, der als russischer Elektroingenieur vorgestellt wird, sagt, der Kapitän der »Eternity C« habe Warnungen der Huthi ignoriert. dpa/ja