Meinung

Hamza Howidys Stimme braucht das Land

Man hört immer die, die am lautesten schreien. Ob sie etwas zu sagen haben oder nicht. So ist es mit Stimmen von Extremisten, die brüllen, als gäbe es kein Morgen.

Und dann gibt es jene, die tatsächlich etwas zu sagen haben. Wie Hamza Howidy.

Seit Jahren macht der junge Mann aus Gaza mutig seinen Mund auf, um gegen die Hamas Stimmung zu machen. Dafür wurde er eingekerkert und gefoltert, mit dem Tod bedroht, sollte er nicht schweigen. Nur durch horrende Bestechungsgelder entkam er der Terrororganisation und floh nach Griechenland.

Hier hätte er sich dem Trend »propalästinensischer« Demos anpassen oder einfach sein Leben leben können. Doch im Gegenteil: Er begann, sich auf der ganzen Welt für ein Ende des Hamas-Terrors und eine Demokratisierung der palästinensischen Gesellschaft auszusprechen – und redete sich damit fast um Kopf und Kragen. Als er auch noch für Frieden und die Aussöhnung mit Israel plädierte, war sein Schicksal besiegelt. Er war ein Verräter. Wieder musste er fliehen und suchte Schutz in Deutschland.

Gemeinsam mit Israelis und Juden setzt sich Hamza Howidy für Verständigung ein.

Doch gemäß der Dublin-III-Verordnung droht ihm die Abschiebung nach Griechenland, wo er erstmals europäischen Boden betrat. Für Howidy ist es ein brandgefährliches Pflaster, denn viele arabische Geflüchtete dort teilen die radikale Ideologie der Hamas und kennen ihn als entschiedenen Gegner. Morddrohungen gehören seitdem zu seinem Leben.

Deutschland hat sich verpflichtet, Menschen, die politisch verfolgt sind oder denen Gefahr für Leib und Leben droht, Schutz zu gewähren. Trotz »Dublin« hat die Politik die Möglichkeit, aus humanitären oder politischen Gründen Ausnahmen zu gewähren. Der junge Palästinenser verdient es, eine Ausnahme zu sein und in Deutschland bleiben zu dürfen.

Gemeinsam mit Israelis und Juden in Deutschland und auf der ganzen Welt setzt er sich für Verständigung ein. Es ist eine Unterstützung, die unsere Gemeinschaft dringend braucht. Die Abschiebung aber sendet eine völlig falsche Botschaft. Stattdessen sollte Hamza Howidy geschützt und gehört werden. Denn seine Stimme braucht das Land!

brandes@juedische-allgemeine.de

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Meinung

»Demokratie leben« braucht eine Inventur

Die Idee hinter dem Förderprogramm des Bundes mag gut sein, die Umsetzung ist es nicht. Viel zu oft profitieren Extremisten und Israelhasser von den öffentlichen Geldern

von Lennart Pfahler  08.07.2025

Michael Roth

Warum Jean Asselborn nicht mehr mein Freund ist

Luxemburgs langjähriger Außenminister verbreitet bei Tilo Jung Verschwörungstheorien über Israel. Nun kündigt ihm ein sozialdemokratischer Weggefährte die Freundschaft

von Michael Roth  07.07.2025 Aktualisiert

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Kommentar

Liebe statt Tod

Die israelische Armee kämpft für unsere Freiheit, auch die der verlorenen Seelen auf dem Glastonbury-Musikfestival, die den Tod israelischer Soldaten gefordert haben

von Frank Schmiechen  03.07.2025

Kommentar

Justiz: Im Zweifel für Antisemitismus?

Ein Verwaltungsgerichtsurteil lässt große Zweifel aufkommen, dass es alle mit der Bekämpfung von Antisemitismus unter Beamten ernst meinen

von Michael Thaidigsmann  02.07.2025