Debatte

Alexander Farenholtz wird Interims-Geschäftsführer der documenta

Alexander Farenholtz Foto: imago stock&people

Debatte

Alexander Farenholtz wird Interims-Geschäftsführer der documenta

Vor dem Hintergrund der Antisemitismus-Eklats hatte der Aufsichtsrat die bisherige Generaldirektorin Schormann abberufen

 19.07.2022 10:32 Uhr

Der frühere documenta-Geschäftsführer und Gründungsvorstand der Kulturstiftung des Bundes, Alexander Farenholtz, wird vorübergehend wieder Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Der Aufsichtsrat habe am Montag den im Ruhestand befindlichen Farenholtz einstimmig vom 19. Juli bis zunächst zum 30. September bestellt, teilte die documenta in Kassel mit.

Vor dem Hintergrund der Antisemitismus-Eklats auf der »documenta fifteen« hatte der Aufsichtsrat am Freitagabend die Abberufung der bisherigen Generaldirektorin Sabine Schormann beschlossen. Die Präsentation des massiv judenfeindlichen Bildes »People’s Justice« des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi habe eine »klare Grenzüberschreitung« dargestellt, hatte das Gremium unter dem Vorsitz des Kasseler Oberbürgermeisters Christian Geselle (SPD) und der hessischen Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) erklärt.

Die documenta sei Farenholtz seit Jahren gut vertraut, hieß es in der Mitteilung vom Montag. 1989 wurde er zum Geschäftsführer der documenta GmbH unter anderem für die Realisierung der documenta 9 unter der künstlerischen Leitung von Jan Hoet berufen.

2002 wurde er zum Gründungsvorstand und Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung des Bundes bestellt. Dieses Amt übte er an der Seite von Hortensia Völckers als Künstlerischer Leiterin bis zum Erreichen der Altersgrenze im Januar 2020 aus.

Es sei der Wunsch von Alexander Farenholtz, nach der Abstimmung mit den Gesellschaftern nun zunächst mit der künstlerischen Leitung und dann auch mit dem Team der documenta gGmbH Gespräche aufzunehmen.

Die von der indonesischen Künstlergruppe »ruangrupa« kuratierte »documenta fifteen« läuft noch bis zum 25. September.

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  16.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  16.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  15.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025