SpaceX

»Polaris«-Weltraumspaziergang erfolgreich

Am Dienstag hob die SpaceX-Rakete von Cape Canaveral in Florida ab Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Rund 740 Kilometer über der Erde hat die Crew der privaten Mission »Polaris Dawn« am Donnerstag ihren risikoreichen Weltraumspaziergang absolviert. Auf Live-Bildern des privaten Raumfahrt-Unternehmens SpaceX war zu sehen, wie sich zunächst Jared Isaacman und dann Sarah Gillis im Raumanzug für einige Minuten aus der Luke des Crew Dragon streckten.

Um 12.44 Uhr (deutscher Zeit) begann Jared Isaacman, die Luke zum Weltraum zu öffnen. Als »EV 1« - diese Kennung erhielt er für seinen Außenbordeinsatz (englisch: extra-vehicular Activity (EVA) – stieg er dann als erster Astronaut der Mission »Polaris-Dawn« aus der Dragon-Kapsel. Es war kein wirklicher Weltraumspaziergang, er schwebte nicht frei durchs All, befand sich eher auf dem Dach der Kapsel. Der Astronaut unternahm verschiedene Funktionsprüfungen des neuen Raumanzuges, während sich das Raumfahrzeug in einer Höhe von etwa 700 Kilometern über der Erde bewegte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach gut zehn Minuten kehrte er zurück und »EV2«; die Astronautin Sarah Gillis, begann ihren Ausstieg. Auch der dauerte nur wenige Minuten. Um 13.15 Uhr teilte sie der Bodenstation mit, dass sie die Luke wieder schließt. Die beiden Astronauten schrieben mit ihrem ersten kommerziellen Weltraumspaziergang Geschichte. Auch damit, dass alle vier durch die offene Luke den Druck-Bedingungen des Alls ausgesetzt waren, verbuchten sie einen neuen Rekord.

Lesen Sie auch

Getestet wurde die Beweglichkeit im Anzug, zudem wurden zahlreiche Daten gesammelt. Frei im Weltraum schwebten die Laien-Astronauten während der jeweils nur wenige Minuten dauernden Aktion nicht, sie blieben auf einer Art Leiter im Eingang des Crew Dragon stehen.

Die Außeneinsatz-Phase war der riskanteste Zeitraum der gesamten Mission, wie der ehemalige Astronaut Ulrich Walter erklärte. Der Ausstieg hatte eigentlich schon früher - um 8.23 Uhr MESZ - beginnen sollen. Ein Grund für die Verzögerung wurde von SpaceX zunächst nicht genannt.

Was den Außeneinsatz so riskant macht

Anders als die Raumstation ISS besitzt der Crew Dragon keine Schleuse für Ausstiege. Deshalb mussten alle vier Privat-Astronauten an Bord in ihre Raumanzüge schlüpfen - weil sie ebenfalls dem Vakuum des Weltraums ausgesetzt waren und es keine Atemluft mehr in der Kabine gab.

Jared Isaacman (r.) an Bord der KapselFoto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der milliardenschwere Unternehmer Isaacman führt die bis zu fünf Tage dauernde Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk, der am Boden blieb. Mit Isaacman und der SpaceX-Angestellten Gillis waren der ehemalige Jetpilot Kidd Poteet und die SpaceX-Mitarbeiterin Anna Menon an Bord des Crew Dragon mit einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Westküste Floridas aus ins All gestartet.

Laien als Raumfahrer

Das wirklich besondere an »Polaris Dawn« sieht Raumfahrtexperte Walter darin, dass keiner der vier Menschen an Bord ein herkömmlich ausgebildeter Raumfahrer ist. »Isaacman ist zwar schon mal geflogen, aber er ist eigentlich wie auch Kidd Poteet nur Jetpilot.« Die beiden Frauen hätten gar keine entsprechende Ausbildung. 

»Für mich ist das ein Zeichen für Fortschritt in der Raumfahrt: Die Technik ist so einfach zu bedienen, dass man keine herkömmlich ausgebildeten Astronauten dafür braucht«, betont Walter. »Es gab auch mal extra ausgebildete Fahrstuhlführer - bis die Technik so fortgeschritten war, dass jeder einen Aufzug bedienen konnte.« 

Ziel: Mehr Weltraumtourismus

Den Sinn der Mission sieht der Raumfahrtexperte daher auch weniger in den Experimenten, von denen nichts Großartiges zu erwarten sei. »Es geht um Weltraumtourismus«, sagt er. »Es geht darum, den Leuten zu zeigen, dass auch Menschen wunderbar fliegen können, die keine erfahrenen Astronauten sind.« dpa/ja

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  09.09.2025 Aktualisiert

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025

Österreich

Eine Legende feiert den jüdischen Zusammenhalt

Vor genau 100 Jahren wurde der SC Hakoah erster Profi-Fußballmeister. Der Verein hatte damals eine Mannschaft von Weltrang. Es gibt ihn nach wie vor – nur etwas anders

von Stefan Schocher  07.09.2025

London

Heftige Gewalt gegen Beamte bei »propalästinensischem« Protest

Bei »propalästinensischen« Protesten kam es im Herzen Londons zu heftigen Ausschreitungen gegen Polizisten

 07.09.2025

Mallorca

»Die Freitagsgottesdienste sind sehr gut besucht«

Der neue Rabbiner Eliahu Bar-Geva über Gemeinsamkeiten und seine Pläne für die Zukunft der jüdischen Gemeinde auf der Ferieninsel

von Linn Vertein  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

USA

Aus Prinzip einfach

Wie die Kochbuchautorin Adeena Sussman die jüdische Küche noch populärer macht

von Sarah Thalia Pines  04.09.2025

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche im AZ Zeno Campus-Krankenhaus in Knokke-Heist in Belgien.

Belgien

Antisemitischer Arzt diskriminiert jüdisches Mädchen

Der Radiologe notierte auf dem Diagnoseblatt »jüdisch (Israel)« und teilt in seinen Social-Media-Konten antisemitische Karikaturen

von Nicole Dreyfus  02.09.2025