Weltraumtourismus

Rocket Man

Der Mann will hoch hinaus. Das hat der 41-jährige Milliardär aus New Jersey in den USA schon mehrfach unter Beweis gestellt.

Nur derzeit muss er sich mit seinem neuesten Vorhaben –einem SpaceX-Raumflug mit erstem privaten Weltraumspaziergang – noch etwas gedulden. Denn zunächst musste die »Polaris Dawn«-Mission wegen eines Helium-Lecks umgeplant werden, nun wurde der Start erneut verschoben. Diesmal liege es an der ungünstigen Wettervorhersage für das Gebiet vor der Küste Floridas, in dem die Dragon-Kapsel nach Rückkehr landen soll.

»Die Teams werden das Wetter weiterhin beobachten, um günstige Start- und Rückkehrbedingungen zu finden«, teilte das Unternehmen SpaceX am Mittwoch mit. Und Jared Isaacman ergänzte, ebenfalls auf dem Kurznachrichtendienst X: »Manchmal erfordern die schwierigsten Reisen die meiste Geduld, und wir sind bereit, auf den richtigen Moment zu warten.«

Er warb um Spenden für ein Kinderkrankenhaus - und spendete zusätzlich 100 Millionen Dollar

Für Jared Isaacman wäre es die zweite Reise ins All. Bereits im September 2021 umkreist er mit der Mission »Inspiration4« drei Tage lang die Erde. Isaacman bezahlte den Raumflug, der mit einer Falcon-9-Trägerrakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX in Florida startete. Der Unternehmer finanzierte nicht nur seine Teilnahme, sondern auch die der drei Mitreisenden. Er warb dabei um Spenden für das auf Krebserkrankungen spezialisierte Kinderkrankenhaus St. Jude in Memphis, dem er gleichzeitig noch zusätzlich einen Betrag von 100 Millionen Dollar zur Verfügung stellte.

Eine der Teilnehmerinnen am Raumflug, die Weltraumtouristin Hayley Arceneaux, war dort selbst als Kind von einem Knochentumor geheilt worden.

August 26, 2024, Merritt Island, Florida, USA: Die SpaceX Dragon-Rakete von Jared Isaacman

Jared Isaacman stammt aus einer jüdischen Familie. Der Nachrichtensender CNN zitierte ihn einmal mit den Worten: »Um ganz ehrlich zu sein, ich bin eigentlich kein religiöser Mensch.« Er ist verheiratet, mit seiner Frau Monica hat er zwei Töchter.

Eigentümer der größten privaten Sammlung von Militärflugzeugen

Mit dem von ihm im Alter von 16 Jahren in der elterlichen Wohnung in Far Hills, New Jersey, gegründeten Unternehmen »Shift4 Payments« verdiente er ein Vermögen. Zugleich absolvierte er eine Pilotenausbildung. Inzwischen hat er selbst ein Unternehmen, das Luftwaffenpiloten ausbildet. Zudem nennt er auch die größte private Sammlung von Militärflugzeugen sein Eigen. Im Rahmen einer Spendenaktion für Chabad Hunterdon County versteigerte er 2010 einen Mitflug in einer dieser Maschinen.

Übrigens hält Isaacman einen Weltrekord, den er 2009 im Zuge einer Spendenaktion für die Make-A-Wish-Foundation von New Jersey aufstellte, als er in knapp 62 Stunden in einem Geschäftsflugzeug die Welt umrundete.

Nun wartet er also auf die für maximal fünf Tage geplante Mission »Polaris Dawn«. Dabei sollen sich die vier Besatzungsmitglieder nach dem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral bis zu 1.400 Kilometer von der Erde entfernen. Damit handelt es sich laut SpaceX um die größte Entfernung von Menschen zur Erde seit den letzten Apollo-Missionen zum Mond in den frühen 1970er Jahren. Mit Isaacman sollen die Astronauten Scott Poteet, Sarah Gillis und Anna Menon im Raumschiff »Dragon« ins All fliegen.

Während der Mission soll es auch zu einem Weltraumspaziergang der Astronauten kommen, bei dem das private Raumfahrtunternehmen einen neuen Weltraumanzug für Außeneinsätze ausprobieren will.

Nach dem Brand einer SpaceX-Raketenstufe hat die US-Luftfahrtbehörde FAA alle Starts der betroffenen »Falcon 9«-Rakete vorerst ausgesetzt. Laut US-Medien könnte sich ein vorübergehendes Flugverbot auch auf die Mission »Polaris Dawn« auswirken, bei der ebenfalls dieser Raketentyp eingesetzt werden soll. Allerdings ist es möglich, dass die FAA die Rakete zeitnah wieder freigibt und keine großen Verzögerungen folgen. (mit dpa) 



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