Tel Aviv

Steffen Seibert: Schicksal der israelischen Geiseln geht mir sehr nah         

Botschafter Steffen Seibert Foto: picture alliance/dpa

Steffen Seibert, deutscher Botschafter in Israel, gehen die Schicksale der israelischen Geiseln der Hamas nahe. Das sagte er in einem Interview der Münchner Illustrierten »Bunte«. »Es ist grausam, wenn eine Familie, die die ganze Zeit auf ein gutes Ende gehofft und dafür gekämpft hat, dann doch den Tod ihres Liebsten mitgeteilt bekommt«, so Seibert wörtlich. Natürlich gebe es aber auch positive Nachrichten, wenn Geiseln freigelassen würden. »So liegen Erleichterung und Sorge ganz nah beieinander.«

In Bezug auf die 24 Männer, die immer noch als Geiseln verschleppt seien, sagte Seibert, er kenne viele der Familien persönlich. »Ich weiß, was das für die Familien hier bedeutet: mit diesen Gedanken und dieser Angst abends ins Bett zu gehen und morgens aufzustehen. Das ist ein Schmerz, der unbeschreiblich ist.« Die Verzweiflung wachse jeden Tag. »Wir wissen aus den Erzählungen der Freigelassenen, wie sadistisch sich die Hamas gegenüber den Geiseln verhält. Und der Schmerz wird noch schrecklicher dadurch, dass die Familien das Gefühl haben: Nicht für jeden in diesem Land ist die Freilassung ihrer Kinder oder Geschwister so wichtig wie für sie.«

Deals notwendig

Er hoffe, dass es bald ein neues Abkommen zur Freilassung der Geiseln geben werde, ergänzte Seibert. »Die Erfahrung zeigt: Die allermeisten Geiseln sind aufgrund eines Deals und nicht durch militärische Operationen befreit worden.« Zudem forderte er die Übergabe der Toten: »Für die betroffenen Familien ist das entscheidend wichtig. Denn sie wissen nicht, wie sie weiterleben und nach vorne blicken sollen, wenn sie ihre Liebsten nicht wenigstens begraben können. Dann bleibt das für immer eine offene Wunde.«

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