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Daniel Birnbaum (l.) und PepsiCo-CEO Ramon Laguarta Foto: Flash 90

Bonus
Eineinhalb Wochen, nachdem der israelische Sprudelmaschinen-Hersteller SodaStream vom Giganten PepsiCo aufgekauft wurde, verkündete Geschäftsführer Daniel Birnbaum, dass alle Angestellten einen Sonderbonus erhalten. Jeder der 3500 Beschäftigten, der mindestens ein Jahr für die Firma arbeitet, wird eine Einmalzahlung von rund 4200 Euro bekommen. SodaStream ist für 3,2 Milliarden Dollar von PepsiCo gekauft worden. »Ich sage immer, alles beginnt und endet mit Menschen«, kommentierte Birnbaum. »Wir werden mit Volldampf weiterarbeiten, um die Welt zu verbessern. Es wird viel Spaß machen.« Birnbaum selbst wird nach Angaben in israelischen Medien durch den Verkauf um die 61 Millionen Dollar bekommen.

Darlehen
Für Landwirte und Geschäftsinhaber, die durch brennende Drachen und Ballons aus dem Gazastreifen geschädigt worden sind, will die Jewish Agency sofortige Darlehen zur Verfügung stellen. Bis zu 100.000 Schekel (knapp 25.000 Euro) sollen die Betroffenen erhalten. Nach Angaben der Feuerwehr haben die rund 300 Feuer, die seit den Unruhen an der Grenze zum Gazastreifen in der Gegend loderten, eine Fläche von etwa 250 Quadratkilometern abgebrannt. Die Flammen haben vor allem Landwirte, aber auch Gästehäuser, Restaurants und Bars geschädigt. Die Hilfe soll relativ unbürokratisch vor allem an kleine Betriebe durch das Programm für Geschäftsdarlehen der Jewish Agency vergeben werden.

Virus
Das Gesundheitsministerium hat einen dritten Todesfall durch das West-Nil-Fieber, welches durch Mücken übertragen wird, in Israel bestätigt. Derzeit sind 74 Menschen an dem Virus erkrankt, doppelt so viele wie im Vorjahr. 14 der Erkrankten befinden sich in kritischem Zustand. Die Betroffenen hätten allerdings zudem unter anderen chronischen Krankheiten gelitten, erklärte das Ministerium. Die infizierten Mücken seien in diesem Sommer auch in Regionen des Landes aufgetaucht, in denen sie in den Jahren davor nicht gefunden wurden. Als Grund wird die globale Erwärmung angegeben, die zur weiteren Verbreitung der Insekten führe. Das Umweltministerium riet Israelis, sich vor Insektenstichen zu schützen, und wies die entsprechenden Gemeinden an, verstärkt Insektizide gegen Mücken und Larven zu sprühen.

Behandlung
Das Oberste Gericht hat eine Anweisung des Verteidigungsministeriums außer Kraft gesetzt. Die hatte es Einwohnern des Gazastreifens, die Verbindungen zu Hamas-Mitgliedern haben, untersagt, für lebensrettende Behandlungen nach Israel zu reisen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatte argumentiert, familiäre Beziehungen zu Hamas-Mitgliedern seien ausreichend, um die Einreise zu verweigern. Vor allem sollte dadurch Druck auf die Terrororganisation ausgeübt werden, die zwei Israelis als Geiseln in Gaza festhält und die Leichen von zwei Soldaten nicht herausgeben will. Die Richter argumentierten, es sei zwar gerechtfertigt, die Hamas unter Druck zu setzen, Schwerkranke dürften aber nicht »als Druckmittel benutzt« werden – vor allem, wenn ihnen persönlich keinerlei Aktivitäten gegen den Staat Israel vorgeworfen werden. Dies widerspreche den Werten Israels und sei rechtlich nicht haltbar.

Reiter

Ein israelischer Reiter wird nicht an den Weltmeisterschaften im amerikanischen North Carolina teilnehmen. Dan Kramer schrieb in einem Brief an die Veranstalter, dass er nicht antreten werde. »Ich habe mich entschieden, die anderen Mitglieder des israelischen Nationalteams nicht zu begleiten, weil der Wettbewerb am Jom Kippur ausgetragen wird. Denn ich möchte diesen Tag, die israelische Bevölkerung und die jüdische Diaspora ehren«, schrieb Kramer. Der Sportler lebt in Belgien, geboren und aufgewachsen ist er im Moschaw Hayogew im Norden Israels. Die WM gilt als Generalprobe für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio, bei denen das israelische Reiterteam zum ersten Mal antreten will.

Wahlen
Premierminister Benjamin Netanjahu hat bereits die nächsten Wahlen im Blick. Im September 2019 will er nicht nur als Sieger hervorgehen, sondern auf 40 Sitze für den Likud kommen. Am Wochenbeginn sagte er vor Vertretern der Partei, er werde sich nicht mehr mit den jetzigen 30 Mandaten zufriedengeben. Mehrere Oppositionspolitiker jedoch verwiesen auf die Korruptionsermittlungen gegen Netanjahu. Mickey Rosenthal von der Arbeitspartei meinte, für den Premier könnten es eher 40 Jahre Gefängnis werden als 40 Sitze in der Knesset.

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