Israel

Nachrichten

Erdbebenübung Foto: Flash 90

Sprache
Soldaten, die im Westjordanland ihren Dienst tun, werden bald über ihr Handy Grundbegriffe und Redewendungen der arabischen Sprache abrufen können. Oberst Roi Scheetrit von der IDF hat eine App entwickelt, die Soldaten beim Umgang mit der palästinensischen Zivilbevölkerung helfen soll. »Sie sollen damit für die Bedürfnisse der Menschen in der Gegend sensibilisiert werden, ihre Sprache und Kultur verstehen«, so der Entwickler. Die App mit Namen Bab al Ta’am soll sowohl Grußworte vermitteln als auch Erklärungen zu Erster Hilfe oder speziellen Einsätzen.

Aktion
Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt hat Israel einer größeren Gruppe von Flüchtlingen aus der Darfur-Region im Sudan vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen erteilt. Die 200 Männer und Frauen hatten vor Jahren Asylanträge eingereicht, doch nie eine Antwort erhalten. Premier Benjamin Netanjahu und Innenminister Arie Deri hatten die Zusage »aus humanitären Gründen« auf Druck des Generalstaatsanwalts Avichai Mandelblit erteilt. Die Genehmigungen ermöglichen es den Menschen zu arbeiten und gewährleisten zudem den Zugang zu Sozialleistungen. Flüchtlingsanwältin Michal Pomeranz begrüßte die Entscheidung, erklärte jedoch, dass es sich lediglich um eine »kosmetische Aktion« handle. »Denn mehrere Tausend Menschen warten noch auf eine Antwort.«

Vorsorge
Vorsorge ist besser als Nachsorge. Nach dieser Devise wird in den nächsten Tagen in mehreren Gemeinden »Turning Point 17« abgehalten. Die umfangreiche Übung soll Experten- vorhersagen entsprechend das Szenario eines massiven Erdbebens simulieren. In der Übung wird angenommen, dass rund 3000 Menschen sterben und noch einmal so viele verletzt werden. Tausende sind unter eingestürzten Häusern verschüttet, 80.000 müssen aus ihren Wohnungen fliehen. Mehr als 7000 Gebäude haben erheblichen Schaden erlitten und müssen evakuiert werden. An dem Training nehmen die nationale Notfallverwaltung, Magen David Adom, Polizei und Feuerwehr, das Heimatkommando der Armee sowie verschiedene Stadtverwaltungen teil. Experten sagen schon seit einer Weile ein massives Beben entlang der Erdspalte unter dem Toten Meer voraus. Sie meinen, dass die Bereitschaft und geplante Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte zahlreiche Menschenleben retten und Schäden an der Infrastruktur begrenzen könnte.

Gräber
Bei Ausgrabungen in Jaffa sind zwei Massengräber aus dem späten 18. Jahrhundert gefunden worden. Es könnte sich dabei um die Überreste von osmanischen Soldaten handeln, die von französischen Truppen 1799 umgebracht worden sind, oder auch um die Opfer einer Epidemie, die damals in Palästina ausgebrochen war, vermuten Experten der Antikenbehörde. Bei den rund 40 Toten handelt es sich um Kinder und Erwachsene verschiedenen Alters. »Die Zusammensetzung ist fast zu gleichen Teilen weiblich und männlich, vom Babyalter bis zu über 60-Jährigen. So eine Gruppe würde man auch auf zivilen Friedhöfen dieser Zeit finden«, erläuterte Grabungsleiter Yoav Arbel den ungewöhnlichen Fund.

Auszeichnung
20 Soldaten sind in der vergangenen Woche von Präsident Reuven Rivlin mit Urkunden für herausragende Leistungen ausgezeichnet worden. Der Präsident empfing die Männer und Frauen in seiner Residenz in Jerusalem. Es handelt sich bei den »Specials in Uniform« um behinderte Menschen, die freiwillig in der Armee dienen. »Sie alle zeigen, dass einem nichts im Weg steht, wenn man die persönliche Motivation hat«, erklärte der Präsident. Derzeit dienen etwa 350 junge Menschen mit Behinderungen in der IDF.

Sendung
Die Auswirkungen der sich verändernden Allianzen im Nahen Osten sind jetzt sogar im Fernsehen zu spüren. Der israelische Kanal 2 interviewte vor einigen Tagen zwei Menschen aus muslimischen Ländern live. Einer von ihnen ist ein saudischer Mann, der von dem Journalisten Ehud Yaari direkt in Jedda zur Entwicklung in der Katar-Krise befragt wurde. Der Mann erläuterte, dass die Isolierung der Ölnation der erste Schritt sei, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Es war die erste direkte Live-Schaltung von Israel nach Saudi-Arabien überhaupt. Nur einen Tag zuvor hatte eine iranische Frau im israelischen Fernsehen von ihrem Leben erzählt. Um sie zu schützen, wurde sie nur von hinten gezeigt und ihre Stimme verzerrt.

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seinem Israel-Besuch die enge Partnerschaft - und hofft auf konkrete Fortschritte bei Trumps Gaza-Plan

von Sara Lemel  06.12.2025

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  05.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bezeichnet Korruptionsprozess als »politisch«

»Sie sind nicht an Gerechtigkeit interessiert, sie sind daran interessiert, mich aus dem Amt zu drängen«, so der Ministerpräsident

 05.12.2025

Luftfahrt

EasyJet plant Rückkehr nach Israel

Im Frühling geht es mit zunächst drei Verbindungen zwischen europäischen Städten und dem Ben-Gurion-Flughafen los

 05.12.2025