Die Verteilung von humanitärer Hilfe durch die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat am Dienstag in Gaza in zwei Zentren begonnen. »Im Rahmen der schrittweisen Eröffnung nahmen zwei Verteilungszentren in Tel al-Sultan und im Morag-Korridor in Rafah am Dienstag ihren Betrieb auf und verteilen Lebensmittelpakete an Tausende von Familien im Gazastreifen«, gab die Koordinierungsstelle für Regierungsaktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) an.
»Im Rahmen der amerikanischen Initiative wurden Verteilungszentren eingerichtet, die von internationalen Hilfsorganisationen betrieben und durch ein ziviles US-Sicherheitsunternehmen geschützt werden«, hieß es weiter.
Der internationale Sprecher der IDF, Nadav Shoshani, erläuterte dazu: »Während des Krieges hat die IDF die Lieferung von mehr als 1,7 Millionen Tonnen humanitärer Hilfe in den Gazastreifen ermöglicht.« Jedoch habe die Hamas mit dem Diebstahl der Hilfe verhindert, dass diese die Bevölkerung in Gaza erreicht. Shoshani sprach von einem Logistikpunkt für die Verteilung der Hilfe. »Jeden Tag werden Tausende von Gazanern hier hierkommen – und wir hoffen, dass die Ausbeutung der Hamas damit ein Ende hat«, schloss er.
Druck auf Hamas sollte erhöht werden
Israel hatte am 2. März alle Hilfslieferungen in den Streifen gestoppt. Die Regierung in Jerusalem argumentierte, dass damit Druck auf die Hamas ausgeübt werden solle, die sich weiterhin weigert, 58 Geiseln freizulassen, die seit 600 Tagen in ihrer Gewalt sind. Der internationale Druck auf Jerusalem, die notleidende Bevölkerung in der vom Krieg gebeutelten Enklave mit Hilfsgütern zu versorgen, und die neu aufgenommene Bodenoffensive des israelischen Militärs zu beenden, wuchs zunehmend.
Am Mittwochmorgen wurde berichtet, dass ein Palästinenser getötet und 48 weitere verletzt worden seien, als ein Verteilungszentrum in der Enklave von hungerleidenden Bewohnern überrannt wurde. Die GHF bestritt dies und teilte mit, dass »ein Verteilungspunkt alle verfügbaren Hilfsgüter ohne Zwischenfälle verteilt habe, während ein anderer Punkt die Auslieferung wieder aufnehme«.
GHF: »An den beiden Standorten wurden bisher rund 14.550 Lebensmittelpakete verteilt. Jedes Paket ernährt 5,5 Personen für 3,5 Tage.«
»An den beiden Standorten wurden bisher rund 14.550 Lebensmittelpakete verteilt. Jedes Paket ernährt 5,5 Personen für 3,5 Tage, insgesamt also 840.262 Mahlzeiten«, hieß es in einer Erklärung der Stiftung. »Die Einsätze werden an allen vier Standorten weiter ausgeweitet. In den kommenden Wochen sollen weitere Verteilzentren in Gaza eröffnet werden.«
Ebenfalls am Dienstag beschuldigte Israel Tom Fletcher, den UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, zum zweiten Mal der »Verleumdung«. Zuvor hatte er erklärt, 10.000 Lastwagen mit Hilfsgütern stünden an der Grenze zu Gaza, abgefertigt und abfahrbereit. »Wir werden alles tun, um sie hereinzuholen und Leben zu retten«, sagte er am Montag in einem Interview mit dem US-Sender CNN.
Laut Cogat seien es »nur Hunderte von Lastwagen«
Der Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) veröffentlichte das Video auf X und schrieb: »Sehen Sie, hier ist @UNReliefChief mit einer weiteren verleumderischen Lüge.« Es seien keine 10.000, sondern stattdessen »Hunderte Lastwagen voller Hilfsgüter, die die UN in den letzten Tagen nicht aus dem Gazastreifen abgeholt hat, obwohl wir Ihnen zahlreiche Routen zugewiesen haben, über die Sie die Hilfsgüter sicher in ganz Gaza verteilen können«.