Glosse

Setzt Israel Kampfdelphine gegen Froschmänner ein?

Setzt Israel waffenfähige Meeressäuger gegen die Hamas ein? Der Verdacht ist nun erneut geäußert worden. Foto: PantherMedia / Mikhail Pogosov

Berichte über animalische Geheimwaffen von Militärs sind nicht neu (auch diese Zeitung berichtete bereits ausführlich). Doch vor allem Israel wurde in den letzten Jahren wiederholt von Ländern wie dem Iran, Ägypten oder der Türkei beschuldigt, Tiere zum Zwecke der Kriegsführung oder der Spionage gegen sie einzusetzen. 2011 machten die Behörden in Saudi-Arabien einen Geier dingfest. Der Grund für den dringenden Tatverdacht: Er trug einen Peilsender.

UNTER WASSER Zwei Jahre später wurde ein Vogel in der Türkei ausgiebig mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, um sicher zu gehen, dass nicht mehr als das Übliche in ihm steckte – und schon gar nicht israelische Militärtechnik. 2016 hatte der Iran hatte 14 Eichhörnchen im Verdacht, sich als Söldner für das zionistische Regime zu verdingen. Auch hier konnte aber Entwarnung gegeben werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ging es damals in erster Linie um Nager und Vögel und um die Überwachung und Auskundschaftung, hat der zionistische Aggressor den Kampf nun offenbar unter die Meeresoberfläche verlagert – und wird noch gewalttätiger. Angeblich, so die arabischsprachige Zeitung »Al-Quds« unter Berufung auf die Hamas in Gaza, setzt Israel Killerdelphine gegen deren Al-Qassam-Brigaden ein. Die »israelischen Besatzerstreitkräfte« hätten vor der Küstenenklave Jagd auf Mitglieder des Marinespezialkommandos der Brigaden gemacht, schreibt »Al-Quds«.

HARPUNEN Wann genau die israelischen Flipper zum Einsatz gekommen sein sollen, wurde in dem Bericht nicht erwähnt. Eines der Tiere sei aber nicht nur mit einer Lizenz zum Töten, sondern auch mit höchst moderne Bewaffnung – unter anderem mit Präzisionsharpunen – ausgestattet gewesen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Damit sei ein Mitglied des Marinekommandos der Hamas-Kämpfer im Mai 2021, während des jüngsten Gaza-Konflikts, getötet worden. Man habe nunmehr nicht nur den Delphin, sondern das zugehörige Gerät sicherstellen können.

PRÄZISION »Al-Quds« gab an, dass damit ein ähnlicher Vorfall aus dem Jahr 2015 habe verifiziert werden können. Schon damals sei ein Meeressäuger mit einem ferngesteuerten Gerät in die Küstengewässer vor Gaza eingedrungen und habe harpunenartige Geschosse und kleine Pfeile auf Froschmänner der Al-Qassam-Brigaden abgefeuert. Klar sei, die gar nicht so possierlichen Tiere könnten ihre Harpunen unter Wasser abfeuern und trotzdem ihr Ziel mit tödlicher Präzision treffen, so die Zeitung.

Der israelische Geheimdienst Mossad gab auf Twitter den Einsatz der Delphine postwendend zu. »Wir setzen Laser auf Wassertiere und (machen) andere satirische Späßchen« heißt es im Profil von »The Mossad: The Social Media Account«. Gar nicht lustig dürfte die Hamas diese zynische Reaktion finden. Ob sie den Missbrauch der Delphine zu militärischen Zwecken dem UN-Sicherheitsrat oder alternativ der Tierschutzorganisation World Animal Protection zur Kenntnis bringen wird, verriet sie »Al-Quds« nicht.

Reisen

Air Haifa hebt 2024 ab

Der Flughafen der nördlichen Großstadt hat erst vor Kurzem seinen internationalen Betrieb wieder aufgenommen

von Sabine Brandes  21.09.2023

Ranking

Von Bibi bis Prigoschin

Die »Jerusalem Post« veröffentlicht die Liste der weltweit einflussreichsten Juden

von Sabine Brandes  21.09.2023

Trend

Das sind die 20 beliebtesten Babynamen in Israel

Eine neue Statistik gibt Aufschluss

von Imanuel Marcus  21.09.2023

Archäologie

Antike Werkzeugproduktion im Westjordanland entdeckt

Jerusalem und Umgebung dienten einst als Zentrum für Abbau und Verteilung von Werkzeugen

 20.09.2023

US-Reise

So verlief das lang erwartete Treffen zwischen Netanjahu und Biden

Israels Premier trifft den US-Präsidenten

von Sabine Brandes  20.09.2023

new york

Das Eis scheint gebrochen

Benjamin Netanjahu und Recep Tayyip Erdogan kommen zu einem historischen Treffen zusammen

von Sabine Brandes  20.09.2023

Israel

Streit um U-Bahn-Bau am Schabbat

Der Stadtrat von Bnei Brak erklärt nun, Bauarbeiten am Feiertag seien nicht erlaubt

 19.09.2023

Vereinte Nationen

»Buscha!«-Rufe begleiten Netanjahu nach New York

An verschiedenen Orten wird gegen Israels Regierungschef demonstriert

von Sabine Brandes  19.09.2023

San José

Und dann traf Elon Musk Israels Premier Benjamin Netanjahu

Das Thema des ungewöhnlichen Treffens: Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz

 19.09.2023