Lion Feuchtwanger

Zwischen Erfolg und Exil

Lion Feuchtwanger (um 1910) Foto: Feuchtwanger Memorial Library

Lion Feuchtwanger

Zwischen Erfolg und Exil

Ein Symposium über den Münchener Schriftsteller

von Ellen Presser  07.07.2015 12:19 Uhr

Das Stadtarchiv München und die Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit, das bezeugen inzwischen auch eine Reihe von Publikationen.

Nun laden die Historiker Michael Brenner und Andreas Heusler in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat München und der Feuchtwanger Memorial Library in Los Angeles am 14. und 15. Juli zu einem Symposium ein. Im Mittelpunkt steht der Schriftsteller Lion Feuchtwanger und seine Beziehung zu München, wo er am 7. Juli 1884 geboren wurde und von wo aus er im März 1925 nach Berlin übersiedelte.

Programm Am Dienstag, den 14. Juli, nähert sich das Symposium dem Autor topografisch und literarisch-filmisch. Der Münchner Literaturwissenschaftler Dirk Heißerer bietet nachmittags »Drei Jahre Geschichte einer Provinz. Eine topographische Erkundung auf den Spuren von Erfolg«. Eine Teilnahme an der Stadtführung ist nur mit Anmeldung möglich. Um 19 Uhr wird das Symposium im Münchner Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, mit Grußworten von Maja Grassinger, der Geschäftsführerin des Künstlerhauses, und Hans-Georg Küppers, dem städtischen Kulturreferenten, eröffnet.

Nach Einführungen der Gastgeber Michael Brenner und Andreas Heusler folgt eine szenische Lesung durch Studenten der Otto Falckenberg Schule über »Lion Feuchtwangers München«. Darüber hinaus wird der Dokumentarfilm Lion Feuchtwanger des Emigranten Albrecht Joseph aus dem Jahr 1956 gezeigt.

Das Tagungsprogramm am nächsten Morgen findet im Historischen Kolleg, Kaulbachstraße 15, statt. Der Vormittag steht im Zeichen von »Inspiration und Regression – das ›Milieu München‹«. Es geht um die Welt, in die Feuchtwanger hineingeboren wurde: das politische Klima (Ferdinand Kramer), sein Judentum (Heike Specht) und sein intellektuelles Koordinatensystem (Dirk Heißerer).

vielfältig Am Nachmittag dreht sich alles um den Schriftsteller Feuchtwanger, seine Anfänge (Marje Schuetze-Coburn), seine Werke Jud Süß (Tanja Kinkel) und Erfolg (Jens Malte Fischer), sein Deutschlandbild im Exil (Michaela Ullmann) und seinen »Ort im Münchner Stadtgedächtnis« (Andreas Heusler).

Die namhaften Referenten aus München, Zürich und Los Angeles lassen schon jetzt auf einen weiteren Sammelband hoffen. Anmeldungen zur Exkursion und zum Eröffnungsabend des Symposiums sind unter symposium.feuchtwanger@gmail.com möglich. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

www.hsozkult.de/event/id/termine-28145

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025

Jahrestag

»So betäubend wie damals«

Am Mahnmal in Fürstenfeldbruck wurde an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert

von Luis Gruhler  13.09.2025

Feiertage

Tradition im Paket

Das Familienreferat des Zentralrats der Juden verschickt die neuen Mischpacha-Boxen mit allerhand Wissenswertem rund um Rosch Haschana und Sukkot

von Helmut Kuhn  12.09.2025

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigte sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Dialog

Brücken statt Brüche

Eine neue große Tagung der Denkfabrik Schalom Aleikum widmet sich der digitalen Kommunikation in Krisenzeiten

 11.09.2025