Fernsehen

»Woche der Brüderlichkeit« mit Ehrung für Stückl live im SWR

Theater-Regisseur Christian Stückl erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille für seinen Einsatz gegen Antisemitismus. Foto: dpa

Live im SWR Fernsehen und bei ARD-alpha wird am Sonntag aus Stuttgart die Eröffnung der »Woche der Brüderlichkeit« und die Preisverleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an Theater-Regisseur Christian Stückl übertragen. Die Sendungen beginnen um 11.35 Uhr. Eine Zusammenfassung des Festakts zeigt um 23.35 Uhr das Erste.

Hinter der Veranstaltung steht der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der sich für eine Verständigung zwischen den beiden Religionen einsetzt. Coronabedingt findet die Veranstaltung ohne Publikum statt. Sprechen wollen unter anderen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper und der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der die Laudatio auf Stückl hält.

Nach mehreren Verschiebungen im Vorjahr will der Koordinierungsrat ein deutliches und öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus und für ein demokratisches Miteinander setzen, wie es in der Ankündigung heißt.

Stückl bekommt die Auszeichnung für seinen Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus. Er stehe für eine offene, plurale Gesellschaft.

Als Leiter der Oberammergauer Passionsspiele habe sich Stückl »von Anfang an dem Vorwurf des christlichen Antijudaismus gestellt« und »Zug um Zug die Aufführung entsprechend überarbeitet«, so der Koordinierungsrat. Dabei halte er Kontakt zu jüdischen Organisationen. Mit den Hauptdarstellern fahre er vor Beginn der Probenarbeit ins Heilige Land. Als Regisseur schlage der Theatermann mit Inszenierungen wie »König David«, »Moses« oder »Hiob« Brücken zu Judentum und Christentum.

Die seit 1968 vergebene Buber-Rosenzweig-Medaille ist benannt nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929). Mit ihr ausgezeichnet werden Personen, Institutionen oder Initiativen für Verdienste um eine Verständigung zwischen Christen und Juden.

Zu den Trägern der Medaille gehören der Geigenvirtuose Yehudi Menuhin (1916-1999), der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1920-2015), der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne) und der Künstler Peter Maffay. Zuletzt ging die Auszeichnung an Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihr jedoch aufgrund der Pandemie bisher nicht überreicht werden konnte. kna

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025