Berlin

»Wie vorm Berghain«

Avi Toubiana Foto: Boaz Arad

Herr Toubiana, am heutigen Sonntag findet das 4. Kosher Street Food Festival der Jüdischen Gemeinde zu Berlin statt. Worauf dürfen sich die Besucher freuen?
Auf exzellentes Essen und ein volles Programm. Wir haben keine Plätze mehr. Was heißt das? Früher hatten wir 25, 30 Standbetreiber – jetzt sind wir bei über 40. Und wir haben sogar eine Warteliste (lacht). Hertha BSC ist zum ersten Mal mit einem Speedkick dabei, Alba mit einem Basketball-Court, und der TuS Makkabi veranstaltet ein Schachturnier. Wir haben einen Streichelzoo und einen Karikaturisten, der live zeichnet, Walking Acts wie Seifenblasen, das Jugendzentrum bastelt mit den Kindern wie bereits im vergangenen Jahr. Auch der Fragenstand wurde sehr gut angenommen: Die Leute können die Rabbis fragen, was sie wollen. Und natürlich gibt es ein Bühnenprogramm mit Zauber- und Puppets-Show, einem Jazz-Trio und dem israelischen Comedian Ori Halevy.

Das Festival wird also immer beliebter. Wie viele Gäste erwarten Sie?
Vergangenes Jahr waren mehr als 12.000 Besucher da. Man hatte sich schon lustig gemacht, dass es wie vorm Techno-Klub Berghain ist, weil die Schlange draußen so lang war. Ich möchte aber signalisieren, dass man nicht länger als 15 Minuten wartet, um reinzukommen. Wir hoffen, dass wir vielleicht die 15.000 knacken dieses Jahr. Aber ich bin kein Nostradamus.

Welche Köstlichkeiten werden dieses Jahr angeboten?
Es ist nochmals ein großer, professioneller Schritt. Vom mexikanischen und dynamischen, indonesischen bis zu indischem Essen ist alles mit dabei. Und natürlich die ganzen israelischen Küchen vom Schawarma bis Hummus in Tausend verschiedenen Variationen. Biere, Säfte, Granatäpfel aus Israel. Wir wussten bis zur letzten Sekunde nicht, ob die kommen werden. Es sind israelische Standbetreiber dabei, die auch Babka und all diese Hefekuchen machen. Ich kenne Leute, die schon eine Woche vorher nichts essen, damit sie gut gerüstet sind für den Sonntag.

Wie lange braucht man, um ein solches Event zu organisieren?
Ein Jahr. Mein Team und ich, wir fangen eigentlich direkt nach dem Festival mit der Organisation des nächsten an. Es sind über 300 Leute, die dafür arbeiten. Pawel Segal akquiriert die Standbetreiber. Rabbiner Shlomo Afanasev kümmert sich um die Kaschrut. Das heißt: Da sind viele Maschinen und die Maschgichim des Rabbiners. Dann macht man Menüs, die Preisgestaltung, Faltblätter und die ganze Grafik. Es ist einfach Marketing. Sponsoren sind auch ein wichtiger Punkt. Erstmals haben wir die Senatsverwaltung mit dem Antisemitismus-Fonds dabei – und wieder eine riesige Tombola, für die wir tolle Preise bekommen haben. Gutscheine für Mode, Hotels, Tickets für die Uber-Arena, da sind die Leute neben dem guten Essen richtig heiß drauf.

Mit dem Organisator des Festivals sprach Helmut Kuhn.

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025