Berlin

Touristin antisemitisch beleidigt

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, haben alarmierte Polizisten den Tatverdächtigen gestellt. Foto: dpa

Eine 48-jährige amerikanische Touristin ist am Montag am Rande des Nikolaiviertels in Berlin-Mitte von einem 63-jährigen Mann antisemitisch beleidigt worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, haben alarmierte Polizisten den Tatverdächtigen gestellt.

Der Täter hatte sich am frühen Nachmittag an der Poststraße/Ecke Rathausstraße vor die US-Bürgerin gestellt und judenfeindliche Parolen gerufen. Zuvor hatte der Mann bereits wegen Pöbeleien einen Platzverweis erhalten. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt nun wegen Beleidigung.

Krankenhaus In den vergangenen Monaten haben sich antisemitische Beleidigungen und körperliche Angriffe auf Juden in Berlin gehäuft. An diesem Wochenende wurden vier Jugendliche am Berliner Bahnhof Zoo antisemitisch beleidigt, bedroht, geschlagen und getreten.

Die 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen hatten laut Musik gehört, unter anderem einen hebräischsprachigen Song. Daraufhin wurden sie von drei – laut Eigenaussage der Täter – palästinensischen jungen Männern angegriffen; mit leichten Verletzungen musste eines der Opfer in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernahm die Ermittlungen.

Mitte April hatte ein 19-jähriger syrischer Flüchtling einen 21-jährigen Israeli beleidigt und mit einem Gürtel geschlagen. Daraufhin saß der Täter mehrere Wochen lang in Untersuchungshaft. Vor zwei Wochen erhob die Berliner Staatsanwaltschaft vor dem Jugendschöffengericht Tiergarten Anklage gegen den 19-jährigen Täter Knaan Al S. wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung.

Flagge Im Dezember 2017 wurde ein jüdischer Restaurantbesitzer in Berlin massiv antisemitisch beschimpft. Das Verbrennen der israelischen Flagge vor dem Brandenburger Tor von überwiegend arabisch- und türkischstämmigen Migranten sorgte ebenfalls für Schlagzeilen und Entsetzen in Gesellschaft und Politik.

Um dem zunehmenden Antisemitismus zu begegnen, hat das Berliner Abgeordnetenhaus vergangene Woche mit großer Mehrheit eine Resolution gegen Antisemitismus verabschiedet. Zu den konkreten Maßnahmen gehören laut der Resolution die konsequente Bekämpfung, Verfolgung und Erfassung von antisemitisch motivierten Straftaten, der Opferschutz, die Stärkung der Zivilgesellschaft sowie die Sensibilisierung für antisemitische Denkmuster und Einstellungen.

In dem Beschluss heißt es zudem, dass der Senat bis Februar 2019 ein Präventionskonzept vorlegen und dabei auch die Stadtgesellschaft einbeziehen soll. epd/ja

Kundgebung

»Israel braucht uns«

Auf dem Odeonsplatz zeigten die Menschen Solidarität mit dem jüdischen Staat

von Luis Gruhler  08.06.2025

Berlin

Dokumentarfilm »Don’t Call It Heimweh« über Margot Friedländer

Die Dokumentation von Regisseur Thomas Halaczinsky zeigt Friedländers erste Reise aus New York nach Berlin im Jahre 2003. Es war ihre erste Fahrt in die Heimatstadt nach 60 Jahren

 05.06.2025

Dortmund

»United in Hearts«

Bald ist es so weit, dann beginnt die Jewrovision mit dem dazugehörenden Mini-Machane

 05.06.2025

Rückblick

»Es war nur ein kleiner Anschubser nötig«

Avi Toubiana über eine weitreichende Idee, die Anfänge der Jewrovision und unvergessene Momente

von Christine Schmitt  05.06.2025

Gedenktag

Bundesweiter Anne-Frank-Tag am 12. Juni - 731 Schulen beteiligt

Am Anne-Frank-Tag beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler mit dem Leben des berühmten Holocaust-Opfers. In diesem Jahr lautet das Thema des bundesweiten Schulaktionstags »Erinnern und engagieren digital«

von Karin Wollschläger  04.06.2025

Jewrovision

»Natürlich mit Musik«

Yuval aus der Eifel über die Probenarbeit, die Castingshow »The Voice Kids« und seine Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  04.06.2025

Interview

»Habt Spaß, nutzt den Moment!«

Marat Schlafstein über das Motto der 22. Jewrovision, Zusammenhalt und einen guten Tipp für die Jugendzentren

von Katrin Richter  01.06.2025

Porträt der Woche

»Ich möchte Brücken bauen«

Iris Lea Bialowons ist Madricha, studiert Psychologie und arbeitet an einer Schule

von Matthias Messmer  01.06.2025

Essay

Nach 53 Jahren erstmals wieder in Israel

Unser Redakteur ist israelischer Staatsbürger, doch das letzte Mal war er in den 1970ern im jüdischen Staat. Für eine Konferenz flog er nun erneut in das Land. Ein persönlicher Bericht

von Imanuel Marcus  30.05.2025