Regensburg

Neues Internet-Portal »Jüdisches Leben in Bayern« gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: imago images / epd

In Regensburg ist am Freitag das neue Online-Portal »Jüdisches Leben in Bayern« freigeschaltet worden. Den Start für das Projekt des Hauses der bayerischen Geschichte (HdbG) zum Festjahr »1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« übernahm der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. 

Er sprach von einem »beeindruckenden« Beitrag. Dieses digitale Angebot mache deutlich, wie vielfältig jüdisches Leben »war und ist«. Das Portal biete Inhalte zu Religion und Kultur, bilde das Leben großer Gelehrter wie sogenannter einfacher Leute ab. 

Der bayerische Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle, sagte, mit diesem Portal gewinne das jüdische Bayern sein Gesicht wieder. Letztlich sollen damit Menschen gegen »antisemitischen Unrat« ein Stück immuner werden. 

Das Internetportal bietet Informationen über mehr als 350 jüdische Gemeinden und Synagogen im Freistaat. Mit Texten und Bildern werden diese vorgestellt, dazu 200 jüdische Friedhöfe und eine Großzahl Gedenktafeln. Auch Zeitzeugen kommen in Videoclips zu Wort. Auf einer Landkarte können die einzelnen Orte angesteuert werden. Wie Projektleiter Wolfgang Jahn vom HdbG sagte, ist ein Drittel der Orte bereits mit entsprechenden Informationen versehen. Bis 2023 soll der Bestand ergänzt werden. 

Aktuell eingestellt wurde laut Jahn ein Foto von Amy Gutmann. Als erste Frau hat sie den Posten des US-Botschafters in Deutschland am 17. Februar übernommen. Ihr Vater Kurt Gutmann (1910-1964), ein gebürtiger Feuchtwanger, war 1934 aus Deutschland geflohen und nach dem Krieg in die USA emigriert. Gutmann sagte in einem Interview, als Botschafterin in ein Land zurückzukehren, aus dem ihr Vater habe fliehen müssen, sei historisch bedeutsam. Ihr Vater habe dies leider nicht mehr erleben dürfen. kna/ja

Lesen Sie mehr dazu in unserer nächsten Printausgabe.

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025