Berlin

»Keine gezielte Attacke«

Das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Gesundbrunnen Foto: dpa

Im Jüdischen Krankenhaus Berlin ist am Samstagabend ein etwa ein Cent großes Loch in der Scheibe einer verglasten Terrassentür entdeckt worden. In einer ersten Mitteilung der Polizei hieß es, die Beschädigung könne durch einen Schuss aus einer Luftdruckwaffe herbeigeführt worden sein. Krankenhaussprecher Gerhard Nerlich sagte der Jüdischen Allgemeinen allerdings am Montag: »Man kann nicht von einer gezielten Attacke ausgehen.«

Laut Polizei hatte ein Sicherheitsmann am Samstag gegen 19 Uhr in der Heinz-Galinski-Straße in Berlin-Gesundbrunnen das Loch in der äußeren Scheibe der doppelverglasten Tür festgestellt. Nachdem der Wachmann die Polizei alarmiert hatte, übernahm der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen.

Überprüfung Der Krankenhaussprecher sagte, derzeit werde überprüft, wann die Beschädigung an der Scheibe entstanden sei. Möglicherweise sei das Loch auch schon älter – und erst jetzt entdeckt worden. Die beschädigte Terrassentür führt zum James-Israel-Saal, in dem regelmäßig Veranstaltungen der Klinik stattfinden. Er liegt im hinteren Bereich des Krankenhauses, dort sind keine Patienten untergebracht.

Die Einrichtung wurde am 22. Juni 1914 als neues Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde im Bezirk Wedding seiner Bestimmung übergeben. Mehr als 500 Mitarbeiter betreuen rund 300 Patienten, die meisten, die dort behandelt werden, sind keine Juden.

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025