Köln

Jubiläumsball mit Rekorden

Eine Torte zum WIZO-Geburtstag Foto: Constantin Graf von Hoensbroech

Köln

Jubiläumsball mit Rekorden

240 Patenschaften wurden bei der WIZO-Veranstaltung vermittelt – so viele wie noch nie

von Ulrike Gräfin Hoensbroech  08.12.2022 12:10 Uhr

»Dieser Ball hat längst einen festen Platz im Veranstaltungskalender und ist ein bedeutender Teil unserer Stadtgesellschaft«, stellte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) als Schirmherrin des Abends vor rund 250 Gästen fest. Die Kölner Damen der Women’s International Zionist Organisation (WIZO) hatten zu ihrem traditionellen Wohltätigkeitsball in die Wolkenburg geladen.

Der 41. Patenschaftsball war zugleich der zentrale Jubiläumsball zum 100. Bestehen der WIZO und fand unter dem Motto »WIZO Night for Children« statt. Denn darum geht es: Patenschaften für Kinder in Israel einzuwerben. WIZO mit weltweit rund 250.000 Mitgliedern in 50 Ländern betreut in Israel neben vielen anderen karitativen Einrichtungen über 170 Kindertagesstätten für sozial benachteiligte Kinder. Mit einer Patenschaft in Höhe von 500 Euro kann einem Kind für ein Jahr ein Kitaplatz finanziert werden.

Respekt Weil es in Israel keine staatlichen Kitas gibt, schließt die WIZO hier eine Lücke, wie die Präsidentin von WIZO Deutschland, Nicole Faktor, betonte. Etwa 240 Patenschaften waren in den frühen Morgenstunden zu verzeichnen, ein Rekordergebnis in der Geschichte der bisherigen Kölner Bälle. »Ich habe großen Respekt vor dem Engagement der weltweit größten Frauenorganisation und natürlich insbesondere vor dem unermüdlichen Einsatz der Kölner WIZO-Damen«, betonte Reker.

Unter den Gästen waren auch der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Roters sowie Zentralrats-Vize Abraham Lehrer.

Einen Höhepunkt gab es kurz vor Mitternacht: Weil die Feiern zum 100. Geburtstag der 1920 gegründeten Frauenorganisation wegen der Pandemie ausgefallen waren, schob die Moderatorin Katja Burkard um Mitternacht eine mehrstöckige Torte für »100 plus zwei Jahre WIZO« in den Saal. Nicole Faktor wies darauf hin, dass »wir trotz Pandemie sichtbar geblieben sind«.

Obwohl viele Veranstaltungen ausgefallen und durch einige virtuelle Formate ersetzt worden waren, sei das Spendenaufkommen weiterhin sehr hoch geblieben. »Das ist eine stärkende Motivation für unsere weitere Arbeit und ein ermutigendes Zeichen für die Solidarität mit Israel«, fügte Orly Licht, Vizepräsidentin von WIZO Deutschland sowie Vorstandsmitglied WIZO Köln, hinzu.

gäste Unter den Gästen waren auch der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Roters sowie der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer. »Ich bin den Veranstalterinnen sehr dankbar, dass sie sich nicht entmutigen lassen und diesen wunderbaren Abend durchführen«, stellte Lehrer mit Blick auf die jüngsten antisemitischen Vorfälle in Nordrhein-Westfalen fest.

Ohne Ansehen von Herkunft und Religionszugehörigkeit engagiert sich die WIZO seit Beginn ihres Bestehens für sozial benachteiligte Menschen sowie gegen jegliche Form von Diskriminierung und Antisemitismus. Das Bewusstsein für das Eintreten gegen Antisemitismus zu sensibilisieren, ist auch dem Ehrengast des Abends ein großes Anliegen. »Ich fühle mich der jüdischen Gemeinde sehr verbunden«, sagte Werner Wolf, Präsident des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln.

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025