Jüdische Kulturtage

Humor, Konzerte, Poesie

Vladimir Kornéev und Jasmin Tabatabai beim Selfie in der Rykestraße Foto: Rolf Walter

Endlich wieder mit Publikum – die Vorfreude auf die Jüdischen Kulturtage war Veranstaltern und Künstlern gleichermaßen anzusehen. Nachdem das Festival im vergangenen Jahr pandemiebedingt ausgefallen war, sind sich Gideon Joffe, Gerhard Kämpfe und Sara Nachama einig: Die 34. Ausgabe dieser beliebten Berliner Gemeindetradition feiert vom 6. bis 18. November die Rückkehr zum kulturellen Austausch zwischen jüdischen und nichtjüdischen Berlinern mit allem, was jüdische Kultur zu bieten hat: Musik, Literatur, Poesie, Theater. Selbstverständlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln und Eintritt nach 3G-Prinzip.

Das Programm ist ebenso breit gefächert wie hochkarätig: Neben Weltstars wie Giora Feidman, Daniel Barenboim, der israelischen Sängerin Noa und der legendären Klezmer-Band »Jewish Monkeys« konnten Intendant Gerhard Kämpfe und sein Team renommierte deutsche Schauspieler und Musiker gewinnen, darunter Jasmin Tabatabai, Ilja Richter und Vladimir Kornéev.

kostproben Jeder von ihnen war sichtlich berührt angesichts der bevorstehenden Kulturtage. So gaben sie schon bei der Pressekonferenz in der Synagoge Rykestraße Einblicke samt Kostproben zum geplanten Auftritt: Sängerin und Schauspielerin Jasmin Tabatabai erklärte, was es in der persischen Poesie mit der »Jagd auf Rehe« auf sich hat.

Der Schauspieler und Autor Ilja Richter verriet, wer ihn zu der Idee einer humoristisch-musikalischen Lesung mit dem Titel »Grunewald im Orient« inspirierte. Multitalent Vladimir Kornéev sang spontan ein hebräisches Gebet aus seiner Bühnen-Hommage »Youkali« an Kurt Weill.

Er wolle die universelle Sprache der Musik feiern, indem er Weills Lebenswerk ehrt, eines Komponisten, der im Exil jenes titelgebende Lied über ein utopisches Land verfasste, »in dem sich jeder geachtet, geliebt und frei fühlen« dürfe.

bühnen Mit insgesamt 37 Veranstaltungen an 13 verschiedenen Orten sind die Jüdischen Kulturtage in diesem Jahr so groß wie noch nie. »Ich freue mich, dass wir über 100 Künstlern und Künstlerinnen die Gelegenheit geben können, auf unseren Bühnen jüdische Kultur zu präsentieren, gerade weil wir in diesem Jahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiern. Auch hier wird wieder deutlich, dass die jüdische Kultur ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur ist«, betonte Gemeindevorstand Gideon Joffe.

Kulturdezernentin Sara Nachama erklärte, sie freue sich besonders auf »fantastische Künstler und Künstlerinnen aus Israel«, während Intendant Gerhard Kämpfe sagte, er sei glücklich darüber, »dass wir viele Programme, die wir für voriges Jahr geplant haben und leider absagen mussten, in diesem Jahr präsentieren können«.

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025