München

Geschichten erzählen

Beim Europäischen Tag der jüdischen Kultur dabei: »The Third Generation Cabaret« Foto: Thomas

Seit dem Jahr 2000 ist der erste Sonntag im September fest verplant. An diesem Tag findet jedes Jahr der Europäische Tag der jüdischen Kultur im Gemeindezentrum am Jakobsplatz statt. Diesmal lautet das Motto »Storytelling – Geschichten erzählen«.
Die Wahl des Mottos bezeichnet Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israe­litischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, als konsequent.

Ihre Begründung ist im Programmheft nachzulesen: »Im Judentum werden seit jeher Glaubensinhalte und Ajzes, Werte und Weisungen, von Generation zu Generation weitergegeben. Egal ob gelehrsam oder unterhaltsam, geschmackvoll oder schmackhaft, visuell oder akustisch.« Die Frau an der Spitze der jüdischen Gemeinde ist davon überzeugt, dass neugierige und wissbegierige Besucher an diesem Tag immer wieder neue Einblicke in jüdische Lebenswelten gewinnen können.

stadtrundgang Zum Programm des Europäischen Tages der jüdischen Kultur gehört auch in diesem Jahr ein Stadtrundgang durch die Münchner Innenstadt. Chaim Frank begibt sich mit den Teilnehmern um 11 und um 15 Uhr »Auf die Spuren jüdischen Lebens«. Eine Anmeldung ist wegen der begrenzten Teilnehmerzahl per E-Mail (karten@ikg-m.de) erforderlich. Treffpunkt ist am Brunnen auf dem Jakobsplatz.

Um 12 und um 15.30 Uhr finden Führungen in der Synagoge »Ohel Jakob« statt. Tiefere Einblicke vermitteln dabei IKG-Kulturchefin Ellen Presser und IKG-Vorstandsmitglied Marian Offman. Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Beginn, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Von 12 bis 17 Uhr ist im Gemeindezentrum eine Ausstellung zur Pessach-Haggada zu sehen, der Erzählung vom Auszug aus Ägypten. Die Künstlerin Dvora Barzilai aus Wien zeigt dort ihre Gemälde.

zentrum Um 15 Uhr beschäftigt sich der Publizist Jim G. Tobias mit »Die frumen Jidn fun Minchen«. Er erzählt in Deutsch von den Jahren unmittelbar nach der Schoa, als München zu einem Zentrum des jiddischsprachigen osteuropäischen Judentums wurde. In dieser Zeit wurden beispielsweise religiöse Vereine gegründet, Betsäle und koschere Küchen eröffnet.

Um 17 Uhr tritt »The Third Generation Cabaret« mit Nitsan Bernstein (Gesang, Schauspiel), Ittai Rosenbaum (Klavier) und Anton Peisakhov (Cello) auf. Die Gruppe führt mit englischen, deutschen, hebräischen und jiddischen Liedern in das Berlin der 30er-Jahre und zurück in die Gegenwart. In den Liedern geht es um das Thema Migration, das in diesem Fall zu einem amüsanten Musikerlebnis wird. Eine Anmeldung ist erforderlich (per E-Mail unter karten@ikg-m.de oder telefonisch unter 089/20 24 00 491).

Den ganzen Tag über gibt es einen Bücher- und CD-Flohmarkt mit literarischen und musikalischen Schnäppchen sowie ein Quiz unter dem Titel »Gefragt – Gewusst – Gewonnen«. Von zwölf bis 22 Uhr lockt das Restaurant »Einstein« mit koscherer Küche (Platzreservierung unter 089/20 24 00 332 erwünscht). ikg

www.ikg-m.de/19-europaeischer-tag-der-juedischen-kultur

Zusammenhalt

Kraft der Gemeinschaft

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern feierte das Fest der Freiheit im Geiste von Tradition und Herzlichkeit

von Rabbiner Shmuel Aharon Brodman  03.05.2025

Porträt der Woche

Die Zeitzeugin

Assia Gorban überlebte die Schoa und berichtet heute an Schulen von ihrem Schicksal

von Christine Schmitt  03.05.2025

Sehen!

Die gescheiterte Rache

Als Holocaust-Überlebende das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften wollten

von Ayala Goldmann  03.05.2025 Aktualisiert

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Tage im Mai

Am Wochenende beginnt mit »Youth4Peace« ein Treffen von 80 jungen Erwachsenen aus 26 Ländern. Sie wollen über Frieden und Demokratie sprechen. Auch Gali und Yuval aus Israel sind dabei

von Katrin Richter  01.05.2025

Frankfurt

Zwischen den Generationen

2020 führten Jugendliche gemeinsam mit Überlebenden der Schoa ein »Zeitzeugentheater« auf. Nathaniel Knops Dokumentarfilm »Jetzt?« zeigt dessen Entstehung und feierte nun Premiere

von Eugen El  01.05.2025

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025