Köln

Es begann in Ehrenfeld

Vor der Erinnerungsplakette: Jürgen Roters, Yakov Hadas-Handelsman und Abraham Lehrer (v.l.) Foto: Ulrike Gräfin von Hoensbroech

Ab Mai 1953 befand sich auf diesem Gelände der Synagogen-Gemeinde Köln die erste offizielle Mission des Staates Israel in Deutschland.» So lauten die ersten Textzeilen einer Gedenktafel, die am 15. Oktober 2013 am Wohlfahrtszentrum der Synagogen-Gemeinde im Kölner Stadtteil Ehrenfeld von Israels Botschafter Yakov Hadas-Handelsman feierlich enthüllt wurde. Der in Deutsch und Hebräisch abgefasste Text lautet weiter: «Bis 1965 war die Mission an verschiedenen Kölner Standorten, bevor sie in die Botschaft des Staates Israel in Deutschland integriert wurde.»

Diplomatie Im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Gesellschaft hob der oberste Repräsentant Israels in Deutschland hervor: «Heute kommt es uns selbstverständlich vor, dass es die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel seit 60 Jahren gibt. Dabei liegt das Ende der Schoa erst 68 Jahre zurück – in der Geschichte ist dies eine kurze Zeit.» Hadas-Handelsman fügte hinzu: «Gegenwart und Zukunft existieren nicht ohne die Vergangenheit, und wegen dieser Vergangenheit sind wir heute hier versammelt.»

In diesem Sinne unterstrich Abraham Lehrer, Vorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland sowie Vorstandsmitglied der Kölner Synagogen-Gemeinde, die Bedeutung des heutigen Tages. «Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel wurde nach der Schoa kaum für möglich gehalten. Die Diplomatie zwischen den Staaten hat hier mit der Israel-Mission ihren Anfang genommen und sich seitdem immer weiter verbessert», sagte Lehrer.

Versöhnung Auch der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters meinte, dass es «fast an ein Wunder grenzt, dass Israel nach all den Schrecken die Hand als Zeichen der Versöhnung ausgestreckt hat. Wir haben die Hand ergriffen, haben die Hand festgehalten und werden sie auch weiterhin festhalten.»

«Israel hat immer einen wichtigen Platz in unserem Herzen», betonte Kölns Rabbiner Jaron Engelmayer. «Mit der Gedenktafel hat es nun einen weiteren wichtigen Platz in den Herzen unserer Gemeinde.»

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025