Feier

Die Reise nach Jerusalem

Eine bleibt übrig. Foto: Thinkstock

Eine Reise nach Jerusalem zählt zu den Dingen, die man mindestens einmal im Leben unternommen haben sollte – zum Beispiel zu Rosch Haschana, dem Neujahrsfest, oder zu einem anderen wichtigen jüdischen Feiertag, wie zum Beispiel Pessach oder Schawuot.

Aber die »Reise nach Jerusalem« ist auch eines der beliebtesten und bekanntesten Geburtstagsspiele. Die Regeln kapiert jeder schnell. Das Ganze ist mit ziemlich viel Geschrei verbunden und manchmal auch mit Tränen, weil es ab und zu grob zugehen kann, oder auch richtig ungerecht.

Am Anfang wird Musik angeschaltet – am besten so richtig, ganz laut. Alle Kinder tanzen wild um eine Stuhlreihe herum. Dann geht die Musik plötzlich aus, und die Kinder müssen sich, so schnell es geht, setzen. Das klingt erst einmal nicht besonders aufregend. Das Problem ist nur, dass es immer einen Stuhl weniger gibt als Kinder. Das ist gemein! Derjenige oder diejenige, die keinen Stuhl abbekommt, ist nämlich draußen – dieses Kind muss ausscheiden. Ist ein Kind weniger dabei, kommt auch ein Stuhl weg.

sieger Die Musik wird wieder angeschaltet, und die Kinder tanzen weiter um die übrig gebliebenen Stühle. Die Musik stoppt, wieder findet ein Kind keinen Platz. Am Ende gibt es immer nur noch einen letzten Stuhl, um den zwei Kinder lauernd herumschleichen. Sieger ist, wer beim letzten Musikstopp einen Platz auf dem verbliebenen Stuhl ergattern kann.

Aber woher hat dieses Spiel »Reise nach Jerusalem« eigentlich seinen Namen? Manche sagen, er kommt aus Zeiten, als viele Juden aus Europa nach Palästina auswandern wollten, es auf den Schiffen aber immer zu wenige Sitzplätze für sie gegeben hätte. Ob der Name aber auch wirklich damit zu tun hat? In Österreich heißt das Spiel »Reise nach Rom«, in Schweden nennen es die Leute »Stürmische See«, und in Rumänien kennt man es als »Vöglein such’ dein Nest«. In Israel heißt es »kisaot musikaliim«, »musikalische Stühle«.

Ein musikalischer Stuhl? Darauf gehört natürlich das Geburtstagskind, und dann fängt der Stuhl an zu singen: »Happy birthday to you, zum Geburtstag viel Glück, hayom yom huledet ...«

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025

Hamburg

»Strong. Jewish. Here.«

Der Jugendkongress 2026 der ZWST setzt ein bewusstes Zeichen des Selbstbewusstseins und der Präsenz

von Imanuel Marcus  18.12.2025

Umbenennung

Medien: Berlin erhält Yad-Vashem-Straße

Ein neues Holocaust-Gedenken mitten im Berliner Regierungsviertel - Ein Teilabschnitt der Dorotheenstraße soll künftig den Namen der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem tragen. Die zweite Umbenennung in kurzer Zeit

 18.12.2025