Rosch Haschana

Beste Wünsche für 5785

Die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin hatte am Montagabend zum Neujahrsempfang in den Jüdischen Campus in Berlin-Wilmersdorf geladen. Kurz vor dem Beginn des neuen Jahres 5785 begrüßte Rabbiner Yehuda Teichtal zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

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Bevor der SPD-Politiker ein glückliches, aber insbesondere auch ein gesundes neues Jahr wünschte, sprach der SPD-Politiker über die Bedrohung Israels und des jüdischen Lebens in Deutschland. »Wir stehen fest an der Seite des jüdischen Volkes, und wir werden nicht ruhen, bis tatsächlich dieser Terror zu einem Ende gekommen ist. Da können Sie sich der Unterstützung der Bundesregierung zu jedem Zeitpunkt gewiss sein«, versicherte Lauterbach.

Auch sei es in jeder Hinsicht inakzeptabel, so der Minister weiter, dass hierzulande nicht nur Synagogen und andere Einrichtungen, sondern auch Jüdinnen und Juden bedroht seien. »Es ist eine Verpflichtung, gerade im Lichte unserer Geschichte, dass wir alles dafür tun, dass sie hier offen zu jedem Zeitpunkt ihr Leben führen können, ohne Angst und ohne Schrecken.«

»Symbol der Hoffnung«

Daher sei jede Form des Antisemitismus in Deutschland zu bekämpfen und zu verurteilen. »Und die Bundesregierung wird alles tun, was notwendig ist, um diese Sicherheit auch zu gewährleisten«, so Lauterbach. Der Rabbiner überreichte ihm ein Schofar als »Symbol der Hoffnung und Zuversicht«.

Auch Teichtal erwähnte die Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres, insbesondere die des 7. Oktober. Die Welt sei nach diesem grausamen Terrorangriff auf Israel nicht mehr die gleiche. Alle hätten den Schmerz und die Trauer gespürt. »Doch trotz der Dunkelheit verzweifeln wir nicht. Wir geben nicht auf.«

Gerade jetzt, mehr denn je, gelte es, nach vorn zu schauen und gemeinsam die Initiative zu ergreifen – für eine positive Zukunft der gesamten Gesellschaft, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin. »Für jeden Stein, den die Antisemiten schmeißen, werden wir noch ein Gebäude bauen, werden wir noch mehr Liebe schenken.«

Neue Synagoge

Erst vor einigen Tagen habe im Jüdischen Campus für 400 Kinder ein neues Schuljahr begonnen. Es sei gerade mal zwei Wochen her, dass in Berlin Deutschlands erstes jüdisches Internat eröffnet wurde. Momentan stecke man bereits in Planungen für den Bau einer neuen Synagoge mit Platz für 600 Menschen.

»Jüdisches Leben darf nicht diktiert werden von den Menschen, die uns hassen. Wir werden die Narrative mit positiver Einstellung, Liebe und mit Dialog verändern«, rief Rabbiner Teichtal aus.

Der Neujahrsempfang symbolisiere den Wunsch, mit vereinten Kräften eine Zukunft zu gestalten, die von gegenseitigem Respekt und vertrauensvoller Zusammenarbeit geprägt sei.

Besonders begrüßte Rabbiner Teichtal an diesem Abend auch die Schoa-Überlebende Margot Friedländer, den Springer-Vorstand Mathias Döpfner, die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld, sowie den Geschäftsführer des Zentralrats der Juden, Daniel Botmann. ddk

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