Trauer

Abschied von Oma

Regina Karolinski (l.) und Bella Katz Foto: dpa

Wer hätte sich nicht gewünscht, mit am Tisch von Oma und Bella zu sitzen, von den beiden Damen bekocht zu werden, ihnen zuzuhören und mit ihnen Eis essend auf einem der Touristenschiffe über die Spree zu schippern?

Oma & Bella Am Sonntag vergangener Woche ist Regina Karolinski gestorben. Ihre Enkelin, die Regisseurin Alexa Karolinski, die ihrer Oma und deren Freundin Bella Katz 2012 den Film Oma & Bella widmete, nahm in einem berührenden Post auf ihrem privaten Instagram-Account Abschied. Wir dürfen aus ihrem Text zitieren.

»Meine Großmutter starb im stolzen Alter von 92 Jahren. Wir standen uns so unglaublich nahe, und ich weiß noch nicht, wie ich diesen Verlust in Worte fassen soll«, schreibt die Filmemacherin.
Sie erinnert sich an die Hühnersuppe mit Kreplach, die sie immer als erstes bei ihrer Großmutter aß, sobald sie in Berlin gelandet war. An den pfirsisch-pinken Nagellack und die »weichesten Hände« ihrer Großmutter, die Alexa Karolinski bis zum Schluss hielt.

»Wir standen uns so unglaublich nahe, und ich weiß noch nicht, wie ich diesen Verlust in Worte fassen soll«, schreibt Enkelin Alexa Karolinski.

Liebe Regina Karolinski war eine Frau mit Stil und Haltung. Das sahen die Menschen, die die 1927 Geborene nicht zuletzt aus Oma & Bella oder dem 2018 erschienen Dokumentarfilm Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin, ebenfalls von Enkelin Alexa Karolinski, kannten. Mit Liebe kochte sie, und mit Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit absolvierte sie zweimal pro Woche ihre Übungen mit dem Physiotherapeuten.

Und sie gab viel Liebe: »Sie liebte meinen Bruder und mich auf so grenzenlose und selbstlose Art.« Zwei Wochen vor ihrem Tod, schreibt ihre Enkelin, habe sie ihr gesagt, sie sei »die glücklichste Oma auf der ganzen Welt. Ich hoffe, sie hat mich gehört, als ich ihr sagte, dass sie mich wiederum zu der am meisten geliebten Enkelin auf der ganzen Welt machte.« Berlin ist traurig.

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025