Berlin

Aufruf zur Aufklärung

Das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Allgemeine Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) ruft dazu auf, sich an der Aufklärung der Vorwürfe am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg zu beteiligen. Die ARK begrüße die Einrichtung einer Untersuchungskommission der Universität Potsdam und die vom Zentralrat der Juden in Deutschland beauftragte Anwaltskanzlei, teilte die ARK am Dienstag in Berlin mit.

»Sie ermuntert alle, die im Zusammenhang des Abraham-Geiger-Kollegs Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch und Machtmissbrauch gemacht haben, sich an diese Stellen zu wenden«, hieß es in einer Erklärung nach der Sitzung der Rabbinerkonferenz.

Für die ARK habe der Fortbestand der Ausbildung liberaler Rabbiner und Rabbinerinnen am Kolleg »höchste Priorität«. Sie unterstütze Alumni als Ansprechpartner für die Studierenden. Die ARK empfehle auch, in die »Neustrukturierung« der beteiligten Institutionen - Abraham-Geiger-Kolleg, Leo-Baeck-Foundation und Ernst-Ludwig-Ehrlich Studienwerk - durch personelle Vertretung einbezogen zu werden.

Die Untersuchungskommission der Universität Potsdam will bis August Empfehlungen vorlegen. Der Zentralrat der Juden beauftragte die Kölner Rechtsanwaltskanzlei Gercke Wollschläger. Die Kanzlei wird im Abraham-Geiger-Kolleg und anderen Institutionen Verantwortungsträger und Mitarbeiter sowie potenzielle Opfer oder andere Betroffene befragen.

Mit Ergebnissen der Untersuchung sei um den Jahreswechsel 2022/2023 zu rechnen. Die Auswertung solle auch Handlungsempfehlungen enthalten, um festgestellte Defizite zu beseitigen und künftigen Defiziten im Zusammenhang mit sexualisierter Belästigung und Gewalt und sonstigem Machtmissbrauch vorzubeugen. kna/ja

Lesen Sie mehr dazu in unserer kommenden Printausgabe.

Wajikra

Zeichen der Zuwendung

So wie sich die Engel gegenseitig rufen, wird Mosche vom Ewigen gerufen

von Rabbinerin Gesa Ederberg  24.03.2023

Talmudisches

Urteile, die zum Himmel schreien

Was unsere Weisen über die Gerichtsbarkeit in der Stadt Sodom lehrten

von Yizhak Ahren  24.03.2023

Interview

»Unser Einfluss wird größer«

Ilana Epstein über die Rolle der Rebbetzin, Veränderungen und ein Treffen in Wien

von Imanuel Marcus  23.03.2023

Debatte

Für die Freiheit des Glaubens

Moskaus früherer Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt sprach in Berlin über die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine für das jüdische Leben in Europa

von Gernot Wolfram  23.03.2023

Konferenz

Rat für Ratgeberinnen

Rebbetzins aus ganz Europa tauschten sich in Wien über ihre Herausforderungen im Alltag aus

von Stefan Schocher  23.03.2023

Technologie

Beten mit Handy

Warum spezielle Apps viel mehr sein können als Siddurim auf dem Smartphone

von Chajm Guski  21.03.2023

Kleidung

Wann ist ein Jude religiös?

Äußerlichkeiten können in die Irre führen – auch die Befolgung der zwischenmenschlichen Gesetze ist von zentraler Bedeutung

von Daniel Neumann  17.03.2023

Talmudisches

Korpulente Rabbiner

Was unsere Weisen über Leibesfülle und körperliche Gesundheit lehrten

von Vyacheslav Dobrovych  17.03.2023

Wajakhel–Pekude

Herausforderungen angehen

Die Tora lehrt: Der Mensch muss den ersten Schritt tun, dann wird G’tt ihm helfen

von Shlomo Rottman  17.03.2023