Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat stärkere Integrationsbemühungen gefordert. Im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) sagte er am Mittwoch, dass die Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, integriert werden müssten und nicht in Ghettos untergebracht werden dürften. »Wir sehen das ja in Südfrankreich recht deutlich, inwieweit es durch eine Ghettobildung zu einer Radikalisierung kommt«, sagte Schuster. Jüdische Gemeinden könnten dann zum Ziel von feindlichen Äußerungen und Taten werden.
Muslimverbände Zudem sei Integration keine Einbahnstraße, es bedürfe des Mitwirkens beider Seiten. Auch gerade die muslimischen Verbände müssten im Rahmen der Integration auf eine offene Gesellschaft hinwirken. »Da sehe ich allerdings Defizite, insbesondere bei Moscheegemeinden und Imamen, die nicht in Deutschland ausgebildet wurden und auch einer anderen Kultur entstammen«, so Schuster.
Angesichts der vielen Flüchtlinge, die seit dem vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind, sei ein Teil der deutschen Bevölkerung nach Ansicht Schusters aus Verunsicherung nach rechts abgedriftet. Der Zulauf zu rechtspopulistischen Gruppen überrasche ihn nicht.
Burka Schuster machte in dem Interview auch seine Unterstützung des von den Unions-Innenministern geforderten Burka-Verbots deutlich. Eine Vollverschleierung der Frau halte er für »kein Zeichen einer offenen demokratischen Gesellschaft«. epd/ja