Simon Wiesenthal Center

Verfolgung von Nazi-Verbrechern gefährdet

Efraim Zuroff Foto: Marco Limberg

Simon Wiesenthal Center

Verfolgung von Nazi-Verbrechern gefährdet

Efraim Zuroff: Coronavirus behindert Bemühungen, NS-Kriegsverbrecher zur Verantwortung zu ziehen

 20.04.2020 12:40 Uhr

Die Corona-Krise gefährdet nach Einschätzung des Nazi-Jägers Efraim Zuroff aus Jerusalem die weltweite Verfolgung von Nazi-Verbrechern.

»Die Strafverfolgung von Nazi-Kriegsverbrechen ist immer noch möglich, wird aber immer schwieriger«, sagte Zuroff nach einer Mitteilung von Sonntagabend. »Das Coronavirus ist eine unvorhergesehene Katastrophe, die möglicherweise die letzten Bemühungen, Nazi-Kriegsverbrecher für ihre Untaten zur Verantwortung zu ziehen, beenden wird.«

verfahren Nach einem Bericht des Simon-Wiesenthal-Zentrums, dessen Direktor in Jerusalem Zuroff ist, gab es von April 2018 bis Dezember 2019 drei Verfahren gegen Nazi-Kriegsverbrecher. Zwei fanden in Deutschland statt, eines in den USA. In Deutschland handelte es sich um ehemalige SS-Wachleute aus dem Konzentrationslager Stutthof bei Danzig.

Im gleichen Zeitraum seien in sieben Ländern Ermittlungen in insgesamt 251 Fällen aufgenommen worden, davon 194 in Polen und 50 in Deutschland. Anfang dieses Jahres liefen in Deutschland demnach noch 24 Ermittlungsverfahren.

Zuroff sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass gerade in Deutschland viele Anstrengungen unternommen würden, um Nazi-Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. »Ich habe Angst, dass das Coronavirus das stoppen wird. Die Verdächtigen gehören zur gefährdetsten Altersgruppe – ebenso wie die Opfer.« Er habe die Sorge, dass Angeklagte und Zeugen letztlich vor einem Urteil sterben könnten.  dpa

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025