Zensur

Sein Krampf

Eine Zensur findet nicht statt. Das ist richtig, aber gilt es auch für Mein Kampf? In fünf Jahren, wenn das Urheberrecht daran nicht mehr gilt, soll Adolf Hitlers Machwerk wieder in deutschen Buchhandlungen erhältlich sein, freilich als kommentierte kritische Edition. Denn dann, so der renommierte Historiker Horst Möller, könne das Werk nicht mehr als Nazipropaganda wirken. Ganz falsch, meint Wolfgang Benz, auch Historiker, auch renommiert. Hitlers Mein Kampf sei bloße Hetze ohne jeden Erkenntniswert; daher solle man es nicht veröffentlichen. Beide haben recht. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass der Text faktisch bereits frei verfügbar ist. Das Buch gibt es im Internet, im Ausland und auf Trödelmärkten. Und es ist nicht zu leugnen, dass dieser Schund umso attraktiver wirkt, je mehr ihm der abwegige Mythos anhaftet, hier stünde etwas, das man in Deutschland nicht sagen dürfe. Dabei offenbart die Lektüre die mörderische Weltsicht eines krankhaften Autors. Ein so offenkundig dummes und wertloses Buch sollte weder durch Verbot noch durch kritische Kommentierung geadelt werden.

Judenhass

»Wir wollen keine Zionisten«: Mamdani reagiert auf antisemitische Demo vor Synagoge

Die Teilnehmer schreien »Tod den IDF!« und »Globalisiert die Intifada!«

von Imanuel Marcus  21.11.2025

New York

Neonazi wollte als Weihnachtsmann jüdische Kinder mit Süßigkeiten vergiften

Der Antisemit soll zudem »Interesse an einem Massengewaltakt« gezeigt und Anleitungen zum Bau von Bomben geteilt haben. Nun wird er angeklagt

 21.11.2025

Weimar

Buchenwald will einzelne Dokumente aus abgesagter Auktion übernehmen

Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, warnt nach der gestoppten Auktion in Neuss vor stillen Verkäufen von KZ-Artefakten. Solche Objekte und Dokumente sollten Gedenkstätten überlassen werden

 21.11.2025

Diplomatie

Bosnien: Diplomatischer Eklat um Nazi-Helm an deutschen UN-Vertreter

Vor 30 Jahren endete der Krieg in Bosnien und Herzegowina. Jetzt flammt die Debatte um die politischen Nachwehen von Neuem auf. Im Fokus eines skandalösen Angriffs steht ein deutscher UN-Politiker

 20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal: Prozess beginnt

Ein 19-jährigen Syrer soll dort im Februar einem spanischen Touristen lebensgefährlich verletzt haben. Aufgrund einer sofortigen Notoperation überlebte das Opfer

 20.11.2025

Washington D.C.

Trump unterschreibt Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten

Der Druck auf den US-Präsidenten wurde zu groß - nun hat er die Veröffentlichung von Akten zu einem Fall genehmigt, den er nicht loswurde. Was das bedeutet

von Anna Ringle, Franziska Spiecker, Khang Mischke, Luzia Geier  20.11.2025

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025