Meinung

Schwedens Irrglaube

Foto: Rolf Walter

Meinung

Schwedens Irrglaube

Die Wahl von Rechtsextremen ins Parlament zeigt: Auch der Wohlfahrtsstaat kann schlechte Integration nicht überdecken

von Katharina Schmidt-Hirschfelder  20.09.2010 18:29 Uhr

Viel zu lange und viel zu selbstgefällig haben die Schweden darauf vertraut, ihr oft gepriesener Wohlfahrtsstaat würde und könnte alle Probleme automatisch regeln. Dieser Glaube entpuppte sich am Sonntag als Irrglaube. Denn der Einzug der rechtsextremen »Schwedendemokraten« ins Parlament ist eine Katastrophe. Und zwar eine mit Ansage. Bereits bei den vorangegangenen Wahlen hatten die Rechtspopulisten kontinuierlich an Stimmen zugelegt. Das war eine Entwicklung, vor der Parteien und Medien lieber die Augen verschlossen. Dabei ist genaues Hinschauen wichtig. Es wäre nämlich zu einfach, ja gefährlich, die Schwedendemokraten auf ein rechtspopulistisches Image zu reduzieren. So harmlos-bieder sie auch auftreten – im Kern ist die Partei ein Sammelbecken für aufpolierte Neonazis, die ihr Wählerpotenzial vor allem bei enttäuschten Sozialdemokraten finden. Schweden erfährt nun auf schmerzhafte Weise, dass es keine goldene Ausnahme mehr in Europa darstellt, sondern, wie manch anderes europäisches Land auch, mit den Folgen verfehlter Integrationspolitik zu kämpfen hat.

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025