Meinung

Schwedens Irrglaube

Foto: Rolf Walter

Meinung

Schwedens Irrglaube

Die Wahl von Rechtsextremen ins Parlament zeigt: Auch der Wohlfahrtsstaat kann schlechte Integration nicht überdecken

von Katharina Schmidt-Hirschfelder  20.09.2010 18:29 Uhr

Viel zu lange und viel zu selbstgefällig haben die Schweden darauf vertraut, ihr oft gepriesener Wohlfahrtsstaat würde und könnte alle Probleme automatisch regeln. Dieser Glaube entpuppte sich am Sonntag als Irrglaube. Denn der Einzug der rechtsextremen »Schwedendemokraten« ins Parlament ist eine Katastrophe. Und zwar eine mit Ansage. Bereits bei den vorangegangenen Wahlen hatten die Rechtspopulisten kontinuierlich an Stimmen zugelegt. Das war eine Entwicklung, vor der Parteien und Medien lieber die Augen verschlossen. Dabei ist genaues Hinschauen wichtig. Es wäre nämlich zu einfach, ja gefährlich, die Schwedendemokraten auf ein rechtspopulistisches Image zu reduzieren. So harmlos-bieder sie auch auftreten – im Kern ist die Partei ein Sammelbecken für aufpolierte Neonazis, die ihr Wählerpotenzial vor allem bei enttäuschten Sozialdemokraten finden. Schweden erfährt nun auf schmerzhafte Weise, dass es keine goldene Ausnahme mehr in Europa darstellt, sondern, wie manch anderes europäisches Land auch, mit den Folgen verfehlter Integrationspolitik zu kämpfen hat.

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025

Hessen

Mutmaßlicher Hakenkreuz-Schmierer von Hanau gefasst

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen offenbar psychisch-kranken Mann. Das Motiv für die Tat soll im persönlichen Umfeld des 31-Jährigen gelegen haben

 06.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  06.11.2025