Meinung

Provokation Richtung Polen

Bundespräsident Christian Wulff wird kommende Woche in Polen zu seinem Antrittsbesuch erwartet. Doch für diese Reise wurden ihm von Union und FDP schwere Steine in den Weg gelegt, die kaum auszuräumen sind. Mit der verantwortungslosen Wahl der Vertriebenenvertreter Hartmut Saenger und Arnold Tölg in den Stiftungsrat der »Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung« setzt die Bundesregierung voll auf Provokation des Nachbarn. Der eine sieht die Schuld am Zweiten Weltkrieg bei Polen, das sich damals »besonders kriegerisch« aufgeführt habe und beruft sich auf den notorischen Geschichtsrevisionisten Gerd Schultze-Rhonhof. Der andere kritisiert im Interview mit der rechtskonservativen Wochenzeitung Junge Freiheit eine »deutsche und internationale Heuchelei« bei der Zwangsarbeiterentschädigung, weil »die Länder, die am massivsten Forderungen gegen uns richten, genügend Dreck am Stecken« hätten. Der Zweck der Stiftung ist Versöhnung, doch die wird es so und mit dieser Stiftung nicht geben.

Der Autor ist Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen im Bundestag.

Justiz

Gericht erlaubt israelfeindliche Demonstration in Frankfurt

Gegen den Beschluss kann die Stadt Beschwerde beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel einlegen

 28.08.2025

New York

Europäer wollen Sanktionen gegen Iran aktivieren

Steht das umstrittene Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe endgültig vor dem Aus? Ein Schritt, den Deutschland jetzt mit europäischen Partnern geht, deutet darauf hin

 28.08.2025

Atomprogramm

Wadephul droht Iran mit Wiedersetzung von Sanktionen

Wird schon heute der Snapback-Mechanismus gestartet, mit dem Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt werden? Der deutsche Außenminister betont erneut den Willen zu einer diplomatischen Lösung

 28.08.2025

USA

Schütze von Minneapolis verbreitete Judenhass

Experten der Anti-Defamation League analysierten Videos des Täters. Sie stellten eine verstörende Sammlung antisemitischer Botschaften fest

von Imanuel Marcus  28.08.2025

Hamburg

Block-Prozess: Angeklagter Israeli richtet Friedensappell an Vater

Ein Angeklagter schildert vor Gericht die Entführung der Block-Kinder aus Dänemark. Der 36-Jährige betont, er habe die Kinder nur retten wollen. Dann richtet er einen emotionalen Appell an den Vater

von Bernhard Sprengel, Stephanie Lettgen  28.08.2025

Jerusalem

Netanjahu erkennt türkischen Völkermord an Armeniern an

Israels Regierungschef überrascht in einem Podcast, als er sagt, dass er den Völkermord an den Armeniern anerkenne. Warum war Israel zuvor lange zurückhaltend?

 28.08.2025

Diplomatie

Blair berät Trump und Kushner bei Gaza-Wiederaufbau

Der ehemalige britische Premier und sein Tony Blair Institute sollen einen Plan für die Zukunft des Gazastreifens ausgearbeitet haben

 28.08.2025

Belgien

Wie die »Hind Rajab Foundation« Israelis im Ausland denunziert

Wer steckt hinter der undurchsichtigen Organisation? Eine Bestandsaufnahme

von Michael Thaidigsmann  28.08.2025

Appell

Nennt ihre Namen!

Deutschland redet geradezu obsessiv über Israel. Über den angeblichen »Völkermord.« Über die Siedlungen. Aber über die deutschen Geiseln spricht fast niemand. Es ist, als existierten sie nicht mehr

von Andreas Büttner  28.08.2025