Meinung

Mörderisches Geschäft

Es war eine Dreistigkeit, die nicht mehr zu überbieten schien: Im Dezember montierten fünf Diebe in Auschwitz den Schriftzug über dem Lagertor ab. Mittlerweile ahnt man: Es geht noch dreister. Die englische Zeitung Sunday Mirror berichtet, ein »reicher britischer Nazi« habe den Raub in Auftrag gegeben; als Zwischenhändler fungierten schwedische Rechtsextremisten, die polnische Kriminelle losschickten und von ihrem Hehlererlös Terrorakte bezahlen wollten. Um eine neue Welle rechtsextremistischen Terrors loszutreten, tüftelte diese Nazi-Internationale eine Art Insidergeschäft aus. Als Handelsobjekt suchten sie sich das vielleicht bekannteste Symbol des NS-Terrors aus: das Tor von Auschwitz mit dem Schriftzug »Arbeit macht frei«. Die polnischen Kleinkriminellen, die die Polizei nicht als rechtsextrem einstuft, mussten die Drecksarbeit machen; die schwedischen Nazis hätten das Geld gehabt, Anschläge zu finanzieren; und der ominöse englische Auftraggeber mit seiner abwegigen Vorliebe für Nazischrecken würde sich über einen besonderen Coup freuen. Das Symbol, das die Menschheit an das Leiden im Holocaust erinnert, wäre durch Diebstahl dem Weltgedächtnis entzogen worden und hinge nun als stolze Trophäe in irgendeiner Millionärsvilla.

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Thüringen

Klage der rechtsextremen AfD gegen Verfassungsschutzchef teils erfolgreich

In einem Punkt wurde den Klägern recht gegeben, in zwei anderen nicht. Es geht um Äußerungen von Stephan Kramer in einem Medienbericht

 18.12.2025

Verbundenheit

Chanukka und Advent: Licht gegen den Hass

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland versichert die Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehr der jüdischen Gemeinschaft ihren Beistand und ihre Solidarität

von Bischöfin Kirsten Fehrs  18.12.2025

Landgericht Berlin

Gericht: »From the River to the Sea« ist Aufruf zur Judenvernichtung

Die 2. Große Strafkammer des LG Berlin I hat einen Mann wegen der Verwendung der Parole zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun muss wohl der Bundesgerichtshof ein abschließendes Urteil fällen

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Berlin

Ehrung von Holocaust-Überlebenden

Die »International Holocaust Survivors Night« ehrt jedes Jahr Überlebende der Schoah. Die virtuelle Veranstaltung hat sich inzwischen zu einer Feier entwickelt, an der Teilnehmende aus fast 20 Ländern mitwirken

 18.12.2025

Umbenennung

Medien: Berlin erhält Yad-Vashem-Straße

Ein neues Holocaust-Gedenken mitten im Berliner Regierungsviertel - Ein Teilabschnitt der Dorotheenstraße soll künftig den Namen der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem tragen. Die zweite Umbenennung in kurzer Zeit

 18.12.2025

Chanukka

Berliner Chanukka-Licht entzündet: Selbstkritik und ein Versprechen

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin am Mittwoch mit viel Politprominenz das vierte Licht an Europas größtem Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet

von Markus Geiler  18.12.2025

Bad Arolsen

Floriane Azoulay scheidet als Direktorin der Arolsen Archives aus

Die Amtszeit der Direktorin der Arolsen Archives endet im Dezember. Unter Floriane Azoulay sammelte das Archiv Auszeichnungen, sie selbst war alles andere als unumstritten

 18.12.2025