Bücher

Mit Bundeshilfe gegen Israel

Antiisraelische Bücherschau in Mexiko Foto: Pablo Zepeda

Gemeinschaftsstände des Bundes sind auf internationalen Buchmessen üblich. Schließlich sollen auch kleine Verlage die Chance haben, sich auf dem Weltmarkt zu präsentieren – und das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWI) hilft da gerne. So auch bei der International Guadalajara Book Fair in Mexiko 2013. Zu den deutschen Verlagen, die dort ausstellten, gehört auch der Frankfurter Zambon-Verlag.

davidstern Der hatte die Chance genutzt, sein Buch Herr oder Knecht? Über das beispiellose Verhältnis zwischen Israel und den USA von James Petras zu präsentieren. Das Cover ist an die US-Flagge angelehnt, doch dort, wo sonst 50 Sterne sind, findet sich der Davidstern. Auch das Buch BDS Boykott, Desinvestition, Sanktionen: Gewaltloser Kampf gegen die Israel-Apartheid wurde gezeigt.

Im BMWI, das 2013 noch von Philipp Rösler (FDP) geleitet wurde, verweist man darauf, die Bücher des Zambon-Verlags seien nicht indiziert. Und das BMWI verfüge »über kein Mandat, politische Einstellungen in irgendeiner Form zu bewerten und daraus die Zulassung zu dem Gemeinschaftsstand des Bundes abzuleiten«.

Auch beim Börsenverein, der den Stand begleitete, legt man Wert auf die Feststellung, dass die Veranstalter »auf die Anmeldung der Verlage und deren Auswahl der Exponate« keinen Einfluss nehmen.

einladung An die Verlage erging nur eine allgemeine Einladung. Zu denen, die auch in Mexiko präsent waren, gehören renommierte Häuser wie der Schulbuchverlag Ernst Klett oder der mit Jugendbüchern bekanntgewordene Tessloff-Verlag.

Unbekannt ist der Zambon-Verlag nicht: Er gilt als beliebter Publikationsort für antizionistische Literatur, überwiegend aus dem linken Spektrum. Doch auch der als Rechtsesoteriker geltende gebürtige Niederländer Robin de Ruiter ist mit dem Titel Der 11. September 2001 – Der Reichstag des George W. Bush vertreten. Die Biografie Stalin anders betrachtet, die den sowjetischen Diktator als, laut Verlagswerbung, »rationalen und selbstkritischen Staatsmann« präsentiert, zählt ebenfalls zum Programm. Diese Titel sollen jedoch nicht in Mexiko vertreten gewesen sein, versichert das BMWI .

Essay

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  18.09.2025 Aktualisiert

Yad Vashem

Holocaust-Bildungszentrum in Deutschland: Drei mögliche Standorte ausgewählt

In welchen Bundesländern könnte die Institution gebaut werden? Drei stehen auf der Liste

 18.09.2025

Gazakrieg

Trump: »Ich will, dass die Geiseln sofort freigelassen werden«

Beim Staatsbesuch des US-Präsidenten im Vereinigten Königreich ging es bei einer Pressekonferenz auch um den Gaza-Krieg. Dabei machte Donald Trump eine zentrale Forderung erneut deutlich

 18.09.2025

Initiative

Kampf gegen Judenhass: Bündnis fordert Taten von der Politik

Zahlreiche Persönlichkeiten und Organisationen beteiligen sich an einem Bündnis gegen Antisemitismus. Am Donnerstag traten sie mit einem Fünf-Punkte-Plan an die Öffentlichkeit

 18.09.2025

Antisemitismusverdacht

Ermittlung wegen Plakat »Juden haben hier Hausverbot« läuft

Ein antisemitischer Aushang in einem Flensburger Geschäft sorgt für Entsetzen. Politiker und Bürger reagieren deutlich. Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

 18.09.2025

Washington D.C.

US-Gericht ordnet Abschiebung von Machmud Chalil an

Den israelfeindlichen Aktivisten würde die US-Regierung gern abschieben. Fehlende Angaben bei seiner Green Card könnten ihm zum Verhängnis werden

 18.09.2025

Meinung

Der erfundene »Völkermord«

Wer für einen Genozid verantwortlich ist, versorgt dessen angebliche Opfer nicht, warnt sie nicht vor Angriffen und richtet weder Fluchtrouten noch humanitäre Zonen ein

von Imanuel Marcus  18.09.2025

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Meinung

Vereinte Nationen: Alter Wein in neuen Schläuchen

Kommende Woche soll in New York eine Resolution zum Nahostkonflikt verabschiedet werden. Sie ist hochproblematisch. Deutschland sollte dagegen stimmen

von Jacques Abramowicz  18.09.2025