Nach dem Terroranschlag am Bondi Beach wächst die internationale Solidarität mit dem Mann, der durch sein Eingreifen viele Leben gerettet haben könnte. Mehr als 340.000 australische Dollar wurden inzwischen für Ahmed el Ahmed gesammelt – jenen Familienvater aus Sydney, der einem der bewaffneten Täter die Schrotflinte entriss.
Zu den prominentesten Unterstützern zählt nach Angaben des Senders ein amerikanischer Milliardär: Hedgefonds-Manager Bill Ackman spendete 99.999 Dollar für Ahmed und dessen Familie. Zuvor hatte Ackman öffentlich dazu aufgerufen, eine verifizierte Spendenseite einzurichten. »Kann bitte jemand eine geprüfte Spendenseite einrichten, damit wir ihn und seine Familie belohnen können?«, schrieb er. Kurz darauf überwies er selbst den hohen Betrag.
Fernsehbilder zeigen, wie Ahmed, Vater zweier kleiner Töchter, sich hinter einem silbernen Auto in Deckung bringt und sich dann vorsichtig an einen der Schützen heranschleicht. Schließlich springt er auf den Mann zu, bringt ihn in einen Würgegriff und ringt ihm die Waffe ab. Ahmed feuerte nicht, sondern rief nach Hilfe.
Netanjahu würdigt Helden
Der Betreiber eines Obstladens wurde bei späteren Schüssen verletzt und musste im Krankenhaus operiert werden. Sein Cousin sprach am Montag von einem außergewöhnlichen Akt des Mutes und nannte ihn einen »Helden«. Über Ahmed sagte er: »Vielleicht hätte er sein Leben verlieren können, um andere Menschen zu retten.« Er hoffe, »dass alle in Australien wünschen, dass für Ahmed alles gut ausgeht und er zu seiner Familie zurückkehren kann«.
Der Cousin bestätigte, dass Ahmed zwei Töchter im Alter von fünf und sechs Jahren hat. Zu einem persönlichen Gespräch sei es bislang nicht gekommen. »Um ehrlich zu sein, ich habe noch nicht mit seiner Familie gesprochen«, sagte er. »Ich bin sehr spät nach Hause gekommen und habe bis jetzt nicht geschlafen.«
Ahmeds Tat wurde weltweit gewürdigt, unter anderem auch von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. In Australien gilt er inzwischen als Symbol für Zivilcourage inmitten des Chaos.
Welle der Anteilnahme
Die dramatischen Szenen wurden von einem Anwohner gefilmt. Theodore Okur befand sich nach eigenen Angaben zunächst selbst in der Nähe, als die Schüsse fielen, und hielt sie anfangs für Feuerwerk. »Das war das Beängstigendste, was mir in meinem Leben passiert ist«, sagte er später. Erst von seiner Wohnung aus habe er gesehen, wie Ahmed eingriff. Okur nannte ihn ebenfalls einen »Helden« und sagte: »Ich fühle mich sehr glücklich, diesen Moment festgehalten zu haben.«
Die Ermittlungen zu dem Anschlag dauern an. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen weiter gestiegen. Währenddessen reißt die Welle der Anteilnahme nicht ab – und richtet sich zunehmend auf den Mann, der im entscheidenden Moment handelte, statt zu fliehen. im