Medien

»Mein Kampf« verschwommen

Extrablatt der »Zeitungszeugen« Foto: dpa

Der britische Verleger Peter McGee, der in seiner wöchentlichen Publikation »Zeitungszeugen« ein Extrablatt mit Passagen aus Adolf Hitlers Mein Kampf veröffentlichen wollte, hat sich von seinem Vorhaben teilweise zurückgezogen.

Damit reagiert er auf eine gerichtliche Entscheidung vom 25. Januar. Und kommt somit dem Freistaat Bayern zuvor, der als Rechtsnachfolger des Eher-Verlags der Nationalsozialisten die Urheberrechte an dem Buch hat. Das bayerische Finanzministerium hatte angekündigt, Exemplare der »Zeitungszeugen« beschlagnahmen zu lassen, sollte McGee Teile von Hitlers Buch veröffentlichen.

Unleserlich Laut McGee würden in dem Extrablatt, das sich, wie der Titel verrät, mit dem »unleserlichen Buch« befasst, zwar Auszüge abgedruckt, diese seien aber vernebelt und damit unleserlich gemacht, sodass der Leser nur den Kommentar daneben sehen könne.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, begrüßte in einem Interview mit Focus-Online diesen Schritt, beadauerte aber zugleich, dass er »nur aus rechtlichen Gründen und nicht aus Verantwortung heraus passiert« sei.

Schon 2009 hatte das Finanzministerium Exemplare der Zeitungszeugen beschlagnahmt, da es Unklarheiten mit den Urheberrechten gegeben hatte.

»Zeitungszeugen«, das vom britischen Verlagshaus Albertas Limited herausgegeben wird und unter dem Motto »Geschichte erlesen von 1933–1945« Publikationen aus der NS-Zeit veröffentlicht, war zum ersten Mal 2009 in Deutschland erschienen. Das Projekt wird von einem Expertenkreis unterstützt, zu dem Historiker wie Peter Longerich und Wolfgang Benz gehören. ja

Debatte

USA setzen deutsche »Antifa-Ost« auf Terrorliste 

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025