Berlin

Massive Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz israelischer Basketballer und Fans

Foto: picture alliance / NurPhoto

In Berlin gelten schon im Vorfeld des für Donnerstag geplanten Basketballspiels zwischen Alba Berlin und Maccabi Tel Aviv massive Sicherheitsvorkehrungen. Dies hat mit den vielen israelfeindlichen Demonstrationen zu tun, aber auch mit den jüngsten Ereignissen in Amsterdam, wo israelische Fußballfans angegriffen wurden.

Die Polizei in der Hauptstadt gab bekannt, die Sicherheitsmaßnahmen würden von Mittwoch um 16.00 Uhr an und bis einschließlich Freitag umgesetzt. Betroffen sind die Berliner Stadtteile Friedrichshain und Mitte. Besonders in den Bereichen rund um das Hotel Courtyard by Marriott in Mitte und um die Uber Arena sollen Maßnahmen greifen. In letzterem Fall beschränken sich diese auf den Donnerstag.

»Um als anwohnende oder berechtigte Person die abgesperrten Bereiche reibungslos betreten zu können, führen Sie bitte Ihr Personaldokument und Ihren Dienst- oder Betriebsausweis als Legitimation bei sich«, hieß es in einer Ankündigung der Polizei in der Hauptstadt.

Lokales Demonstrationsverbot

Die Nutzung öffentlicher Flächen in den entsprechenden Bereichen sei »für öffentliche Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel nicht gestattet«, lautete der Text. Dies kommt einem lokalen Demonstrationsverbot gleich.

Lesen Sie auch

»Das Abstellen von Kraftfahrzeugen (auch solchen mit Sonder- und Ausnahmegenehmigungen gemäß StVO), Fahrrädern, motorisierten Zweirädern, von elektrobetriebenen Fahrzeugen aller Art oder mobilen Behältnissen (insbesondere Kleidercontainer, Müllbehälter etc.) ist in den genannten Bereichen während der angegebenen Zeiten untersagt«, so die Polizei.

Bereits dort abgestellte Fahrzeuge oder Gegenstände sollen entfernt werden, falls ihre Eigentümer dies nicht zuvor selbst tun. Die Polizei empfahl allen Berlinern und Besuchern, die betroffenen Gegenden weiträumig zu umfahren.

Enormer Aufwand

In Berlin fanden bereits lange vor dem 7. Oktober 2023 israelfeindliche Demonstrationen statt. Seit den Massakern des palästinensischen Terrors in Israel kommt es gehäuft zu entsprechenden Kundgebungen. Mehrfach wurden in den vergangenen Jahren Personen, die in der Öffentlichkeit Ivrit sprachen oder als Juden erkennbar waren, angegriffen. Auch kam es im Oktober 2023 zu einem versuchten Anschlag auf eine Berliner Synagoge.

In Amsterdam hatten Judenhasser vor zwei Wochen Jagd auf israelische Fans gemacht, die dort ein Fußballspiel zwischen Maccabi Tel Aviv und Ajax Amsterdam verfolgt hatten. Mehrere Personen wurden verletzt. Israel hatte Flugzeuge in die niederländische Hauptstadt geschickt, um die bedrohten Fans abzuholen.

Aufgrund all dieser Vorkommnisse in Berlin und Amsterdam muss die Polizei einen enormen Aufwand betreiben, um israelische Sportler und Fans zu schützen.

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von 
janet Ben Hassin  10.12.2025

Antisemitismus

Konzert-Comeback: Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Xavier Naidoo kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorwürfe, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025

Aufarbeitung

Französische Entnazifizierungs-Dokumente erstmals online abrufbar

Neue Hinweise zu Leni Riefenstahl und Martin Heidegger in der NS-Zeit: Künftig können Forscher online auf französische Akten zugreifen. Experten erwarten neue Erkenntnisse

von Volker Hasenauer  10.12.2025

Deutschland

Wegen Antisemitismus und AfD: Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl (95) denkt ans auswandern

Armin Mueller-Stahl spricht offen über seine Gelassenheit gegenüber dem Tod – und warum aktuelle Entwicklungen ihn dazu bringen, übers Auswandern nachzudenken

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Brüssel

Keine Nato-Rüstungsaufträge mehr an israelische Firma?

Einem Bericht verschiedener Medien zufolge ist Israels führendes Wehrtechnikunternehmen Elbit Systems wegen Korruptionsverdachts vorläufig von weiteren Vergabeverfahren ausgeschlossen worden

 10.12.2025