New York

Israelfeindliche Proteste: Präsidentin der Columbia-Universität tritt zurück

Nemat »Minouche« Shafik ist nicht mehr Präsidentin der Columbia University. Foto: picture alliance / Sipa USA

Die Präsidentin der renommierten New Yorker Columbia University, Nemat »Minouche« Shafik, ist nach anhaltender Kritik an ihrem Umgang mit israelfeindlichen Demonstrationen auf dem Campus mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. In ihrer etwa einjährigen Amtszeit seien für die Universität wichtige Fortschritte erzielt worden, aber es sei auch eine »Zeit des Aufruhrs« gewesen, erklärte Shafik.

Diese Zeit habe eine »beachtliche Belastung« für ihre Familie und viele in der Universitätsgemeinde dargestellt. Sie habe sich daher nach reiflicher Überlegung während des Sommers zum Rücktritt entschlossen, so Shafik.

An der Columbia University hatte es im Frühjahr massive Proteste gegeben, auf denen Israel das Existenzrecht abgesprochen und der Terror gegen den jüdischen Staat unterstützt wurde. Auf dem Campus befand sich ein Protestcamp, auch ein Gebäude wurde zeitweise besetzt und beschädigt.

Lesen Sie auch

Zahlreiche Festnahmen

Shafik wurde dafür kritisiert, den Pro-Terror-Protesten zu viel Freiraum zu geben und nicht ausreichend gegen Antisemitismus auf dem Campus vorzugehen. Die sogenannte »propalästinensische« Seite wiederum kritisierte sie, weil sie die letztlich die Polizei rief, um gegen die Proteste vorzugehen. Es gab zahlreiche Festnahmen.

Die Proteste an vielen Universitäten spiegelten seit Beginn des Krieges in Israel und Gaza im vergangenen Oktober auch die Spaltung der US-Gesellschaft im Nahost-Konflikt wider.

Unter anderem wegen des Umgangs mit den Protesten traten auch an den Elite-Universitäten Harvard und University of Pennsylvania die Chefinnen der Institutionen zurück. dpa/ja

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025