Berlin-Kreuzberg

Hitlergruß und Rufe »Gegen den Faschismus«

Foto: picture alliance / Global Travel Images

Bei einer »Pro-Palästina«-Demonstration in Berlin-Kreuzberg sind am Samstagabend nach Angaben der Polizei mindestens zehn Beamte verletzt worden. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtete, startete der Protestzug unter dem Motto »Liberate and Decolonize - Indigeneous Peoples« am Nachmittag am Moritzplatz. Die Veranstaltung habe sich jedoch rasch zu einer ausschließlich »pro-palästinensischen« Demonstration entwickelt, erklärte ein Polizeisprecher dem rbb.

Demonstranten hätten mit Steinen und Flaschen nach ihnen geworfen, teilte die Polizei mit. Auch auf einige Gegendemonstranten mit Israel-Flaggen soll gezielt geworfen worden sein: nach Angaben der »Bild«-Zeitung mit Flaschen, Eiern und in einigen Fällen auch mit Steinen.

Die Polizei teilte auf der Plattform X, vormals Twitter, mit, Teilnehmer der Demonstration hätten anti-israelische und polizeifeindliche Parolen skandiert.

Demonstranten zeigten mit den Händen das sogenannte Hamas-Dreieck

Wie die »Bild«-Zeitung berichtet, riefen einige Demonstranten »Hamas! Hamas!« und zeigten mit den Händen das sogenannte Hamas-Dreieck, ein Zeichen, mit dem Terrorziele markiert werden. Auf einem Video-Clip von »Bild«-Reporter Iman Sefati ist zudem zu sehen, wie ein Demonstrant den Hitlergruß zeigt. Gleichzeitig hätten linke Demonstrationsteilnehmer »alle zusammen gegen den Faschismus« gerufen. 

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung

Nach eigenen Angaben nahm die Polizei 23 Personen zur Feststellung ihrer Identität fest. Sie ermittele unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und besonders schwerem Landfriedensbruch.

An der Demonstration sollen nach Polizeiangaben zeitweise bis zu 1000 Menschen teilgenommen haben. Rund 400 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Ob es ebenfalls verletzte Demonstranten gab, war zunächst unklar. dpa/ja

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