USA

Hitlergruß: Nach Musk nun Bannon?

Steve Bannon während seiner Rede in National Harbor, Maryland Foto: IMAGO/MediaPunch

Erneut gibt es in den USA eine Kontroverse um einen mutmaßlichen Hitlergruß.

Nachdem der Tech-Milliardär und Verbündete von Donald Trump, Elon Musk, anlässlich der Amtseinführung des Präsidenten vor einigen Wochen gleich zweimal den rechten Arm zum Gruß ausgestreckt hatte und sich anschließend dafür weltweit großer Kritik ausgesetzt sah, legte nun Steve Bannon nach.

Der ideologische Vordenker der neuen Rechten in den USA, der im vergangenen Jahr eine viermonatige Haftstrafe wegen Missachtung des US-Kongresses absaß, sprach am Donnerstag zur Conservative Political Action Conference (CPAC) in Baltimore.

Seit 50 Jahren hält der Zusammenschluss konservativer Aktivisten in den USA diese Tagung mit hochrangigen Rednern ab. Auch Elon Musk und Donald Trump gehörten in diesem Jahr dazu. Musk trat mit einer Kettensäge auf die Bühne, um seine Entschlossenheit zu unterstreichen, drastische Kürzungen im US-Bundeshaushalt durchzusetzen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bannon, der in Trumps erster Amtszeit im Weißen Haus dessen Chefstratege war, sich dann mit dem Präsidenten überwarf und mittlerweile wieder versöhnt ist, hielt eine feurige Ansprache. In Anlehnung an Trumps Worte unmittelbar nach dem Attentat auf ihn im Juli 2024 rief auch Bannon der Teilnehmern der CPAC-Tagung zu: »Kämpft. Kämpft! Kämpft!«

Dann reckte er für einen kurzen Moment den ausgestreckten rechten Arm in die Höhe und fügte hinzu: »Wir können nur verlieren, wenn wir aufgeben, und wir können nur gewinnen, wenn wir nicht zurückweichen. Sie (die politischen Gegner) können nur gewinnen, wenn wir zurückweichen. Aber wir werden nicht zurückweichen. Wir werden nicht aufgeben, wir werden nicht verschwinden!«

Die Kritik an Bannons Geste ließ nicht lange auf sich warten. Auf der Social-Media-Plattform X, die Elon Musk gehört, schrieb ein Nutzer: »Das ist Trumps Amerika«. Die Journalistin Laura Rozen spekulierte, das Ganze habe den Anschein, als würde Bannon verzweifelt versuchen, relevant zu wirken und um Trumps Aufmerksamkeit zu buhlen. Andere nahmen Bannon in Schutz und sagten, er habe nur dem Publikum im Saal zugewunken.

Zu Elon Musks Freunden zählt der 71-Jährige definitiv nicht und er machte das in einem CNN-Interview am Donnerstag nochmals klar. Musk leiste zwar großartige Arbeit, um die Bürokratie in Washington zu beschneiden, und er wünsche ihm dafür Erfolg.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Aber er sei nun mal gegen Oligarchen wie Musk, Mark Zuckerberg und Jeff Bezos, sagte Bannon. »Die ganzen Typen unterstützen uns und die MAGA-Bewegung nicht.« Meta-Chef Zuckerberg (Facebook, Instagram, WhatsApp) sei ein »Krimineller«, schimpte er. »Der hat 500 Millionen Dollar dafür verwendet, die Wahl 2020 zu stehlen.«

Über Musk, den reichsten Mann der Welt, hatte Bannon bereits Ende Dezember gesagt: »Dieser Typ lebt von Regierungsaufträgen und den Subventionen der Steuerzahler.« Musk sei ein »Kriegsgewinnler«, der »mit dem Feind ins Bett geht«. Für Bannon ist der in Südafrika geborene Musk kein richtiger Amerikaner, sondern ein »Globalist«, der sich überall einschleime. Wörtlich sagte Bannon: »Der würde auch von Adolf Hitler einen Scheck annehmen.«

Nach dem Vorfall am 20. Januar hatte Elon Musk energisch bestritten, den Hitlergruß gezeigt zu haben. Steve Bannon hat sich zu seiner Geste am Donnerstag bei der CPAC-Konferenz noch nicht geäußert. Eines ist jedenfalls sicher: Mit Hitler und der NS-Geschichte kennt Bannon sich gut aus...

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025